Oberhausen. Oliver Wohler, Gewinner einer TV-Kochsendung, kreiert und kocht ein Drei-Gang-Menü für die Festtage. Auch für Ungeübte gut nachzukochen. Und: Der Spaß steht dabei im Vordergrund

Gans, kalte Fischplatte oder Braten: Was soll’s diesmal an den Festtagen sein? Traditionelles oder mal was Neues wagen? Damit die Feiertage nicht im kulinarischen Stress enden, kreiert Oliver Wohler, Gewinner bei der Vox-Kochsendung „Das perfekte Dinner“, für unsere Leser ein Drei-Gang-Weihnachtsmenü, das auch für Ungeübte einfach nachzukochen ist.

„Mandelsuppe als Vorspeise, danach Wildragout mit Rotkohl und Serviettenknödeln, zum Nachtisch Rotweincreme – hört sich erstmal aufwendig an, aber das ist es überhaupt nicht“, erzählt Wohler. Eine gute Vorbereitung sei das A und O: „Man sollte bereits morgens oder am Vortag mit dem Menü anfangen, so macht man sich keinen zusätzlichen Stress und kann sich beim Kochen Zeit lassen“, rät der Werbekaufmann. Bevor aufgetischt wird, gibt es einiges zu tun: „Für die Mandelsuppe habe ich bereits eine Schalotte mit Zucker angebraten, Mandeln hinzugegeben, alles gewürzt und mit Hühnerfonds angegossen. Jetzt 15 Minuten köcheln lassen.“

Eifrig sucht er in der Küchenschublade nach einem Sieb:„Endlich, ich hab’s gefunden. Nur so kann die Suppe von Mandelresten befreit werden.“ Anschließend geht’s an die Hauptspeise: „Damit der Wildgeschmack beim Ragout erhalten bleibt, brate ich das Fleisch immer zuerst an. Danach die Zwiebel hinzugeben und mit Brühe ablöschen“, rät Wohler.

Nicht aus der Ruhe bringen lassen

Beim Rotkohl ist nun Handarbeit gefragt: „Der muss komplett gehobelt oder in kleine Stücke geschnitten werden – das ist zwar aufwendiger, aber selbst gemacht schmeckt besser.“ So langsam trudeln die ersten Gäste ein: „Hm, riecht das hier lecker. Da bekommt man sofort Hunger“, sagt Frank Tomiczek und lacht. Alle nehmen am Esstisch Platz und warten ungeduldig auf das Festmahl. Die Vorspeise wird aufgetischt, es kann losgehen. „Eine Mandelsuppe habe ich noch nie gegessen, aber sie schmeckt einfach klasse“, findet Abdel Hamadi.

Auch der Hauptgang kommt bei den Gästen an: „Der Rotkohl schmeckt wie bei Oma, super lecker“, findet Rabea Simolke. Dazu Wildragout und Knödel: „Ich bin überrascht, dass man ohne großen Aufwand so ein festliches Menü zaubern kann.“ Zum kulinarischen Abschluss der Nachtisch: „Man schmeckt zwar den Rotwein, aber sehr dezent. Durch die Sahne wird’s wieder süßer – ein rundum gelungenes Weihnachtsessen“, freut sich Sandra Wohler.

Egal ob Chefkoch, Freizeitbrutzler oder Neueinsteiger: „ Das Menü ist für jeden in drei Stunden machbar und die Zutaten gibt es im Supermarkt um die Ecke“, so Wohler. Und falls doch mal was missglückt? „Dann sollte man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Vieles kann man retten, außer es ist angebrannt, weil die Kochzeiten nicht richtig eingehalten wurden“, erklärt er lachend. Das Wichtigste sei allerdings, Spaß beim Kochen zu haben und Neues auszuprobieren: „An den Festtagen sollte es etwas Besonderes geben, das man nicht jeden Tag kocht. Schließlich ist Weihnachten nur einmal im Jahr.“

Das Rezept für die Mandelsuppe

Zutatenliste:
1 Schalotte, fein gewürfelt,
1 Prise Zucker
1 EL Butter
150 g Mandel(n), gemahlene
750 ml Hühnerfonds
2 EL Sherry
etwas Salz
1 Messerspitze Zimt
1 Msp. Nelkenpulver
1 Prise Muskat
etwas Pfeffer
100 g Crème fraîche
1 Eigelb
100 g Sahne
1 EL Mandelblättchen, geröstete

Zubereitung:
Die Schalotte mit etwas Zucker in zerlassener Butter anschwitzen. Die gemahlenen Mandeln zugeben und mitbraten. Mit Hühnerfonds und Sherry aufgießen und mit Salz, Zimt, Nelkenpulver und Muskat würzen. Etwa 15 Minuten köcheln lassen, dann die Suppe durch ein feines Sieb streichen. Nochmals aufkochen und kräftig abschmecken. Jetzt die Crème fraîche mit dem Eigelb verquirlen und diesen Mix unter die Suppe rühren. Achtung: Die Suppe darf jetzt nicht mehr kochen! Anschließend die Sahne schlagen und vorsichtig unterheben. Mit den gerösteten Mandelblättchen bestreut servieren.

Tipp: Kann man auch gut ein Tag vorher zubereiten, aber dann unbedingt den Mix aus Crème fraîche und Eigelb erst kurz vor dem Servieren zugeben.

Das Rezept für das Rehschulterragout in Orangensosse

Zutatenliste :
1000 g Rehschulter / Rehbraten alternativ Wild oder Gans
1 Zwiebel(n), klein
2 EL Butterschmalz
2 EL Mehl
200 ml Gemüsebrühe
100 ml Wein, rot
Salz und schwarzer Pfeffer
2 Wacholderbeeren, zerdrückt
1 bis 2 Orangen
1 TL Thymian - Blättchen
1 kl. Dose/n Pilze, gemischt

Zubereitung:
Das Fleisch von den Sehnen befreien und würfeln. Die Zwiebel schälen und fein hacken. Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, das Fleisch darin scharf anbraten, die Zwiebel zugeben und anrösten. Das Mehl darüber stäuben, goldbraun anschwitzen und dann mit der Brühe ablöschen. Aufkochen, den Rotwein zugeben mit Salz, Pfeffer und Thymian würzen und bei milder Hitze etwa 40 Minuten schmoren lassen.

Schale von der Orange abreiben, Orangensaft auspressen dazu geben.

Die Pilze abtropfen lassen (evtl.. etwas kleiner schneiden) im Ragout erhitzen und erneut abschmecken.