Oberhausen. Und das stundenlang – die Jury des Kinder- und Jugendpreises der Ludwig Galerie hatte viele Einreichungen zu sichten.

Langsam wandern sie durch das Kabinett der Ludwig-Galerie, sichten zahlreiche Comics, die auf den Tischen aneinandergereiht sind oder bereits gerahmt an den Wänden lehnen, und lesen geduldig jede einzelne Geschichte: Viel zu sehen und zu beurteilen gab es jetzt für die Jurymitglieder des Comic-Preises, den Ludwig-Galerie und Stadtsparkasse Oberhausen passend zur Ausstellung „Die 7 ½ Leben des Walter Moers“ ausgelobt haben.

Gesucht wurden „Typen, Charaktere, Witzfiguren und schräge Nonsinner aus dem Reich Cartoonien“. Gefunden – da war sich die Jury nach ihrer mehrstündigen Sitzung einig – wurden „unheimlich viele brauchbare Sachen“.

Text und Bild

„Es ist nicht einfach, einen guten Comic zu machen“, weiß Jörg Hedtkamp vom Comic-Zentrum an der Havensteinstraße, der die mehr als 200 eingereichten Werke mit großem Interesse begutachtete. „Die Entscheidung war unglaublich schwer, weil man Text und Bild gleichermaßen bewerten muss“, sagt Museumspädagogin Sabine Falkenbach. Viele der eingereichten Comics seien grafisch gut gewesen. „Leider war die Qualität der Geschichte manchmal deutlich schwächer.“ Oder aber die Geschichte überzeugte, aber in die Zeichnungen „haben die Teilnehmer deutlich weniger Mühe gesteckt“.

Die meisten der sechs- bis 24-jährigen Teilnehmer aber haben sichtlich viel Zeit investiert, um ihre Geschichten zu Papier zu bringen und ihre Charaktere zum Leben zu erwecken. „Es ist erstaunlich, welch einfallsreiche Geschichten sich selbst die jüngsten Teilnehmer ausgedacht haben“, sagt Falkenbach. Da singen etwa Schafe und Schweine um die Wette und konkurrieren um den Sieg bei „Deutschland sucht die Superband“ und Menschen, Fantasiegestalten und Superhelden erleben zahlreiche Abenteuer.

Eindeutiges Ergebnis

„Die Werke zeugen von einer großen Fantasie der Teilnehmer“, lobt Falkenbach die Themenvielfalt und den Ideenreichtum der Kinder und Jugendlichen. „Vor allem im Erfinden der Figuren waren viele sehr kreativ.“ Da wundert es nicht, dass es mehrere Stunden dauerte, bis alle Werke durchgesehen und die Entscheidung gefallen war: „Wir waren uns am Ende aber ziemlich einig“, freut sich Ursula Bendorf-Depenbrock von der Malschule.

Wer gewonnen hat, wird selbstverständlich noch nicht verraten: „Der Sieger-Comic sticht aus der Menge aber total heraus. Kein anderer Teilnehmer hat mit dieser Technik gearbeitet“, begründet Nina Dunkmann, Volontärin der Ludwig-Galerie und Mitglied der Comicpreis-Jury, die Entscheidung. Und Ursula Bendorf-Depenbrock ist absolut überzeugt: „Walter Moers Werke haben Konkurrenz bekommen.“