Oberhausen.. Auch zwei Tage nach der verheerenden Explosion des Wohnhauses in Oberhausen-Sterkrade sind die Folgen des Unglücks deutlich sichtbar. Es verdichten sich die Hinweise, dass eine undichte Gasleitung das Unglück ausgelöst hat. Noch immer ist offen, ob auch das Heim der vierköpfigen Familie abgerissen werden muss.
Bei diesem Anblick müssen die Spaziergänger erst einmal einige Minuten innehalten. Mitten in einer unscheinbaren Wohnsiedlung offenbart sich ihnen das totale Chaos. Zwischen zwei üblichen Häuserhälften ragen meterhoch sperrige Trümmerstücke heraus. Der Staub des Schutts hat sich weit über die Straße verteilt. Die Spaziergänger ziehen weiter und schütteln den Kopf: „Als wäre hier eine Bombe eingeschlagen!“
Erleichterung, dass es keine Toten gab
Auch zwei Tage nach der verheerenden Explosion an der Hirtenstraße in Sterkrade sind die Auswirkungen der Detonation nicht verschwunden. „Das wird wahrscheinlich noch viele Tage dauern“, munkelt man am Wegesrand. In der friedlichen Mittagssonne wirkt die stille Kulisse äußerst unwirklich. Nicht vorstellbar, welche Kraft die Explosion am frühen Freitagmorgen freigesetzt haben muss. Und welcher Knall die Nachbarn aus dem Schlaf gerissen hat. Selbst in der entfernten Wache der Feuerwehr konnte die unheilsame Erschütterung gespürt werden. Die zahlreichen Notrufe lieferten letztlich Gewissheit und lösten einen Großeinsatz aus.
Die genauen Gründe für das Unglück werden derzeit ermittelt. Eine undichte Gasleitung gilt als wahrscheinlich. Doch neben dem Entsetzen dominiert vor allem die Erleichterung, dass es ob der Kraft der Explosion - die Häuserwände wie Pappverkleidung abgesprengt hatte - letztlich nur Verletzte und keine Todesopfer zu beklagen gab.
Straße ist weiträumig für den Verkehr gesperrt
Der Schutt, er wird die Anwohner noch länger beschäftigen: Auf den großen Baubagger wartet noch reichlich Arbeit. Er steht derzeit in der Mitte der Hirtenstraße. An einen geregelten Autoverkehr ist hier nicht zu denken. Der gesamte Straßenabschnitt ist weiträumig abgesperrt worden und durch Zäune und zusätzliche Gitter gesichert.
Nur eine schmaler Gang erlaubt es Fußgängern auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Unglücksstelle zu passieren. Ein Teil der Trümmer ist bereits beseitigt worden. Und so werden sich die Arbeiter mit schwerem Gerät Meter für Meter durch die Beton- und Stahlbalken kämpfen müssen, während von der nahe gelegenen Sterkrader Fronleichnamskirmes der Trubel der Großfahrgeschäfte und Belustigungsgeschäfte herüber schallt.
Es sind Bilder, die haften bleiben: Neben der bereits entfernten Front des Wohnhauses, steht noch eine kleine Garage, die bemalt ist. Sie wirkt wie ein bunter Fixpunkt im grauen Chaos. Laut Polizei war am Samstag noch einmal ein Statiker vor Ort, um zu ermitteln, ob auch die andere Hälfte des Doppelhauses abgerissen werden muss. Eine Entscheidung darüber stünde aber noch aus.