Oberhausen.. Die Bildungseinrichtung Löwenzahn in Oberhausen hat den Paritätischen Wohlfahrtsverband verlassen. Zu groß war der Ärger über den Spitzenverband. Zukünftig gehören die drei Kitas von Löwenzahn zum Deutschen Roten Kreuz.
Enttäuschung war Motivation sich zu trennen, dennoch geschah es ohne Streit: Die Bildungseinrichtung Löwenzahn e.V. hat den Paritätischen Wohlfahrtsverband verlassen. Neuer Dachverband der drei Kindertageseinrichtungen in Oberhausen ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK).
„Die örtliche Zusammenarbeit mit dem Paritätischen hat gut funktioniert“, sagt Geschäftsführer Dirk Rubin. „Doch mit der Betreuung durch den Spitzenverband mit Sitz in Wuppertal waren wir schon lange nicht mehr glücklich.“
Konkret ging es um zu wenig Anteilnahme und Interesse, zum Beispiel am Osterfelder Familienzentrum oder an der Teilnahme an Modellen. Rubin: „Als wir noch sehr klein waren, waren wir zufrieden. Wir sind gewachsen und damit auch unsere Ansprüche. Mit drei Einrichtungen, die von 260 Kindern besucht werden - hinzu kommen noch die Eltern-Kind-Gruppen - sind wir schon ein mittelständisches Unternehmen.“ Ines Schillinger, Vorsitzende des Vereins, ergänzt: „Die Zusammenarbeit hat uns gefehlt, wir vermissten die Anerkennung unserer Konzepte.“
Partnerschaftliche Zusammenarbeit
Wichtig: „Die Rahmenkonzeption für die Arbeit in Kindertagesstätten des DRK stimmt mit unseren Zielen überein“, so Rubin. Was in Oberhausen eher weniger bekannt ist: Das DRK ist sowohl Hilfsgemeinschaft als auch Wohlfahrtsverband und vereint allein unter seinem Dach Nordrhein 130 Kindertageseinrichtungen. Löwenzahn ist der erste DRK-Kita-Anbieter in unserer Stadt, was bedeutet, dass sich auch etwas verändert in der Jugendhilfeplanung, denn dort sitzt das DRK künftig als Spitzenverband mit am Tisch. Rubin sieht darin Vorteile: „Es ist ein Träger mehr da, der einspringen könnte, wenn es zum Beispiel darum geht, neue Plätze zu schaffen.“ Schließlich gehe es um partnerschaftliche Zusammenarbeit, nicht um Konkurrenz.
Anne Rogat, als DRK-Fachberaterin künftig Ansprechpartnerin für die Löwenzahn-Einrichtungen in Oberhausen, freut sich auf die Zusammenarbeit. „Wir sind ein guter Träger, unsere Grundsätze lassen sich prima leben.“ Feuer und Flamme ist sie für das Projekt „Haus der kleinen Forscher“, ein frühkindliches Angebot für Naturwissenschaft und Technik, an dessen Entwicklung sie beteiligt war und an dem auch die Löwenzahn-Kinder teilnehmen.
Neue Ausrichtung
Fürs örtliche DRK ist die neue Ehe ebenfalls eine Bereicherung, betont Jörg Fischer vom DRK Kreisverband. „Während wir in der Seniorenarbeit sehr stark sind, müssen wir im Kinder und Jugendbereich zulegen.“ Das DRK richte sich gerade neu aus, im März werde ein neuer Vorstand gewählt - für das neue Arbeitsfeld Kinder eine geeignete Konstellation.
So sieht das auch Dirk Rubin: „Es ist ein günstiger Zeitpunkt einzusteigen, wir kommen nicht in fertige Strukturen hinein, sondern haben die Möglichkeit, mit zu gestalten und neue Impulse zu setzen.“ Apropos Senioren: Auch mit ihnen hat Löwenzahn zu tun, schließlich baute man man an der Ottilienstraße in Alstaden, direkt neben der Kita das erste Mehr-Generationenhaus unserer Stadt. Rubin erzählt, er werde ständig gefragt, ob dort nicht bald einmal eine Wohnung frei wird. Ein Zeichen dafür, dass sie funktionieren kann, die Gemeinschaft Jung und Alt. Und wer weiß - vielleicht entschließt man sich ja, unterstützt vom DRK, in Zukunft zu einem Plagiat der eigenen Wohn-Idee.