Mülheim. Auf Mülheims Hauptverkehrsstraße nach Essen ist viel los: Auto, Straßenbahn, Bus, Rad, Fußgänger. Kann ein Tempolimit Ruhe ins Chaos bringen?
Dümptener kennen das: In Winkhausen runter von der A40, beim Rechtsabbiegen auf der Brücke hastig nach links gucken. Und dann aber hurtig nach links über gleich zwei Geradeausspuren auf der Hauptverkehrsader Aktienstraße. Langsam ist man hier nicht unterwegs. Wenn das Timing stimmt, schafft man es auf die Linksabbiegerspur, die an der Ampel auf die Oberheidstraße führt. Hinzu kommt: Wer allzu zögerlich fährt oder die Lücke abwarten will, läuft Gefahr, für Rückstau auf der Autobahnabfahrt zu sorgen.
„Dann geht das Hupen los von denen, die nach Essen wollen. Die Situation ist purer Stress und für manche ein Angstraum, weil man Schiss hat, da rauszufahren“, schildert der Dümptener Joachim Wach. Wer sich zu bedrängt fühlt, biegt etwas weiter in die Hansbergstraße ein, wendet dort und fährt dann geradeaus über die Kreuzung auf die Oberheidstraße. Doch das sei nur Notbehelf, meint Wach.
Mülheims Verwaltung räumt ein: „Hier ist etwas mehr Umsicht gefragt“
„Es stimmt, dass hier etwas mehr Umsicht gefragt ist und gegebenenfalls auf der Einfädelspur gewartet werden muss“, räumt die Stadt ein. Seit neun Jahren, etwa, sei das so. Ein Rückstau, der die Verkehrssicherheit belasten würde, entstehe hier aber nicht. Und auch als Unfallschwerpunkt sei die Stelle noch nicht in Erscheinung getreten. „Mit der allen Fahrzeugführenden obliegenden Umsicht ist das Überqueren der Geradeausspur gut möglich“, heißt es aus der Verwaltung.
Doch Wach findet „Umsicht“ als Lösung zu wenig: „Gerade zwischen Nordstraße und Grenze Essen wird viel gerast“, erinnert der Dümptener an den dramatischen Unfall an der A40-Anschlussstelle im vergangenen März. Damals rammte ein 27-jähriger Cupra-Fahrer mit 119 Km/h einen Smart. Eine Mutter starb.
Mülheimer Bürger: „Ein Tempolimit an der Aktienstraße würde viele Probleme beheben“
Ein Tempolimit zwischen hier und dem Knappenweg wäre aus vielen Gründen sinnvoll, so Wach: „Hier sind Auto, Bus, Straßenbahn, Radfahrer und Fußgänger unterwegs. Es gibt unübersichtliche Stellen in diesem Bereich mit Verkehrsinseln, Linksabbiegern an der Freiherr-vom-Stein-Straße, schmalen Radspuren. Und es gibt hier viel Verkehrslärm. Entschleunigung würde alle diese Probleme lösen können.“ Und auch das Linksabbiegen zur Oberheidstraße.
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