Mülheim. Zum Jubiläum gibt es für Besucher Mitmach-Aktionen, Kunstprojekte, Führungen, einen Streichelzoo, Traktoren, ein Café, Feldbahn-Touren und mehr.

Schon lange hat sie sich als beliebter Ort für die unterschiedlichsten Veranstaltungen etabliert – in diesem Jahr wird die „Alte Dreherei“ 150 Jahre alt. Der Trägerverein, der sich seit 2009 um ihre Restaurierung kümmert, lädt aus diesem Anlass für den 2. und 3. November zu einer Jubiläumsveranstaltung ein, die sich über ein ganzes Wochenende erstrecken wird. „Wir haben zwar schon Ende 2008 die Verantwortung für die ‚Alte Dreherei‘ übernommen – damals lag aber noch Schnee“, erinnert sich Martin Menke, der Vorsitzende des Trägervereins. Aus diesem Grund begannen die Renovierungsarbeiten an der maroden Halle erst zu Beginn des Folgejahrs. „Wir feiern also eigentlich 150 Jahre „Alte Dreherei“ und 15 Jahre Renovierung“, sagt Martin Menke lachend.

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Thomas Ferch ist der zweite Vorsitzende des Trägervereins und war ebenfalls bereits in den Anfangstagen dabei. Es sei schon beeindruckend, wie viele verschiedene Gewerke – Handwerksarten – in den zurückliegenden eineinhalb Jahrzehnten in der „Alten Dreherei“ gefragt waren. „Dachdecker, Zimmerleute, Betonbauer, Estrich- und Fliesenleger, Maurer und Elektriker, Pflasterer, Metallbauer und Schlosser“ – aus all diesen Berufsbildern seien Fertigkeiten gefragt, wenn auf den vielen Baustellen auf dem Gelände gearbeitet werde. Seit den ersten Tagen seien auch Glaser-Fähigkeiten gefragt. „Die Halle hat 68 Rundbogenfenster und die mussten alle repariert werden.“ Nach eineinhalb Jahrzehnten sei nun gerade das letzte der Fenster, die in ihrer Größe an Kirchenfenster erinnern, in Arbeit und könne bald eingebaut werden.

Thomas Reith (57) spachtelt am Holzbalken einer historischen Tram Talbot TV 113, die in der „Alten Dreherei“ in Mülheim restauriert wird.
Thomas Reith (57) spachtelt am Holzbalken einer historischen Tram Talbot TV 113, die in der „Alten Dreherei“ in Mülheim restauriert wird. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Viele Freiwillige aus Mülheim halfen bei Renovierung der alten Halle mit

Der Dritte der Anwesenden, der schon 2008 mit von der Partie war, ist Morten Menke. Der identische Nachname ist kein Zufall. Dieser Menke war in den Anfangstagen der „Alten Dreherei“ erst zwölf Jahre alt, blieb aufgrund des Engagements seines Vaters Martin aber ebenfalls nicht von der Begeisterung für die alte Halle verschont. „Ich bin in den Ferien immer mal wieder mitgekommen“, erinnert sich der heute 28-Jährige. So wurde sein Interesse geweckt. Etwas später kam über einen Klassenkameraden die Begeisterung für Landmaschinen hinzu und all das wirkte sich schließlich auch auf die Berufswahl des jungen Mannes aus. „Ich habe am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung Industriemechaniker gelernt.“ Als wäre das noch nicht passend genug arbeitet er mittlerweile in der Schlosserei des Industriemuseums in Oberhausen.

Thomas Ferch, Martin Menke und sein Sohn Morten (v.l.) vom Trägerverein „Haus der Vereine“ präsentieren alte Traktoren, die in der Halle des Baudenkmals „Alte Dreherei“ in stehen.
Thomas Ferch, Martin Menke und sein Sohn Morten (v.l.) vom Trägerverein „Haus der Vereine“ präsentieren alte Traktoren, die in der Halle des Baudenkmals „Alte Dreherei“ in stehen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Seit 2009 wurde die marode Halle in einer sechsstelligen Zahl von freiwillig und unbezahlt geleisteten Arbeitsstunden von Grund auf renoviert. In der ersten Etage wurden Räume eingerichtet, die verschiedene Vereine für ihre Zwecke nutzen und nun steht ein weiteres Mammut-Projekt an, das als nächstes angegangen werden soll. An der Außenseite der großen Halle, dort, wo sich die Feuerwache befindet, soll bald mit dem Wiederaufbau der alten Lok-Richthalle begonnen werden. Wo bisher nur ein paar alte, grüne Stahlträger darauf schließen lassen, dass sich dort mal ein geschlossener Gebäudeteil befunden hat, sollen bald Schienenfahrzeuge vor dem Wetter geschützt untergebracht werden.

Aktionswochenende mit vielen tollen Programmpunkten in Mülheimer Dreherei

Anlässlich des Jubiläums lädt die „Alte Dreherei“ für das Wochenende 2./3. November zu einem Aktionswochenende mit Geflügelschau, Kaninchen und Streichelzoo, der Präsentation von landwirtschaftlichen Geräten und Traktoren, Ausstellungen, Mitmach-Aktionen, einem Kunstprojekt und Führungen ein. Der Café-Bereich wird besetzt sein und bei schönem Wetter wird auch wieder die kleine Feldbahn fahren, die im nächsten Jahr erweitert werden soll. Beginn ist an beiden Tagen um 10 Uhr. Am Samstag endet die Veranstaltung um 18 und am Sonntag um 15 Uhr.

Informationen finden Sie auch auf alte-dreherei.de

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