Mülheim.

Die qualifizierten Familienhebammen Ursula Giwa, Andrea Menn und Desiree von Bargen stehen sozial benachteiligten Schwangeren und Frauen mit Babys aller Nationen unbürokratisch und kostenlos zur Seite, wenn Unterstützung und Hilfe nötig sind. Neue Anlaufstelle des seit einem Jahr bestehenden Projektes ist ab sofort das gemütliche Ladenlokal an der Wallstraße 5.

Das Büro können Ratsuchende direkt aufsuchen, um ein erstes Gespräch zu führen. Projektleiterin Jennifer Jaque Rodney setzt vor allem auf ein funktionierendes Netzwerk und die intensive Kooperation mit städtischen Institutionen, Krankenhäusern, Ärzten und Gynäkologen und betont, dass ihre Arbeit völlig autark sei. „Wir müssen uns nicht einer Linie anpassen, sondern wir verfügen über langjährige Erfahrungen und unsere eigene Sicht der Dinge“, erklärt die gebürtige Engländerin, die bereits seit 20 Jahren in Deutschland als Familienhebamme arbeitet, ihre Arbeit.

"Ohne Einverständnis der Frauen findet kein Kontakt statt"

Mit den niedergelassenen Hebammen in Mülheim steht das Team nicht in Konkurrenz, sondern es bietet eher Leistungen an, die nicht abgerechnet werden können. Jugendliche Eltern, Alleinerziehende, Familien in schwierigen Lebenssituationen oder Familien, die einfach nur etwas Unterstützung benötigen, können sich direkt an die Familienhebammen wenden oder werden beim Arzt oder im Krankenhaus auf das Angebot hingewiesen.

„Ohne Einverständnis der Frauen findet kein Kontakt statt“, betont Jennifer Jaque Rodney. „Wenn es zu einem Treffen kommt, besuchen wir die Schwangeren oder jungen Mütter gerne zu Hause oder sie kommen zum ersten Kennenlernen in unseren Laden. Dann informieren, beraten und helfen wir, so lange es nötig ist.“

Möglich geworden ist das Projekt durch Förderung der Leonhard-Stinnes-Stiftung (320.000 Euro bis Ende 2013). Nina Frense, Referatsleiterin im Sozialdezernat, baut auf eine finanzielle Sicherung der Familienhebammen durch Mittel des neuen Bundeskinderschutzgesetzes. Bereits für 2012 stehen mehr als 30 Mio Euro für den Ausbau von Netzwerken früher Hilfen zur Verfügung. So wünschen alle Beteiligten, dass diese Unterstützung den Mülheimern langfristig zugute kommt.