Mülheim.
Zu guter Letzt gab es Blumen für jede und Umarmungen in Serie: Sieben Frauen aus Eppinghofen nahmen am Mittwoch ihre Zertifikate als „mobile Blitzmütter“ entgegen.
Insgesamt haben zehn Teilnehmerinnen das im Februar 2011 begonnene Projekt erfolgreich absolviert, drei fehlten nur beim Abschlussfest in der Grundschule am Dichterviertel. Es sind Frauen fünf verschiedener Nationalitäten, im Alter zwischen Anfang 20 und Anfang 40, mit oder ohne eigene Familie, die bei der Qualifizierung zu flexiblen Kinderbetreuerinnen mitmachten. Geschult wurden sie in zwei Modulen, deren erstes u.a. einen Babysitterkurs und Erste Hilfe am Kind umfasste, während später die Themen „Umgang mit den Eltern“, Konfliktlösung und Erziehen/Grenzen setzen im Vordergrund standen.
Flexible Kinderbetreuung
Für ihre Zertifikate mussten die „mobilen Blitzmütter“ aber auch praktische Einsätze meistern. So betreuten sie Kinder während verschiedener Elternveranstaltungen an Eppinghofer Grundschulen, Kindergärten oder auch in der Ev. Familienbildungsstätte. Ein Honorar bekamen sie bislang nicht, aber alle hegen Hoffnung, dass sich dies zukünftig ändert. Da das Projekt von der „Bildungspartnerschaft Eppinghofen“ getragen wird, darunter die Grundschule am Dichterviertel, die Kita „Fantadu“ und das Jugendamt, braucht man flexible Betreuerinnen immer dann, wenn Eltern(teile) ungestört etwas für sich tun oder lernen möchten.
„Ziel ist es vor allem, die Frauen in ihren Erziehungs-Kompetenzen zu stärken“, erklärt die Stadtteilkoordinatorin Dr. Sonja Clausen. In diesem Sinne wurde das Projekt über das Bundesprogramm „Stärken vor Ort“ mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds komplett finanziert. „Eine kleine berufliche Perspektive gibt es allerdings auch“, ergänzt Dr. Clausen. „Die Teilnehmerinnen können sich zur Tagesmutter weiterbilden.“ Wie das funktioniert, haben sie bei einem Ortstermin in der städtischen Servicestelle für Betreuungsangebote erfahren.
Auf diesem Wege erneut in den Beruf zu finden, plant etwa Ayse Konak, gelernte Arzthelferin und frisch zertifizierte „Blitzmutter“. Im nächsten Jahr („wenn meine beiden Kinder etwas größer sind“) möchte die 36-Jährige eine Qualifizierung im Bereich Kindertagespflege angehen.