Mülheim.. Schlingensief -Schauspieler laden am Freitag, 10. Januar, um 18.30 Uhr, in das leer stehende Ladenlokal an der Leinweberstraße 15-17, die „Dezentrale“, ein, um Stadttheaterstücks einzuüben.

Der kreative Umgang mit vermeintlichen Unzulänglichkeiten ist Nina Ender und Stefan Kolosko Inspirationsquelle. Verstockte Kunst ist ihnen zuwider, das von oben Herab des angeblich intellektuell Elitären liegt ihnen fern.

Die beiden Schlingensief-Schauspieler schauen hin, wenn andere sich abwenden und sehen deshalb Chancen in angeblichen Defiziten. Am Sonntag, 12. Januar, wollen sie deshalb in der Dezentrale wieder beweisen, dass „auch ohne prall gefüllte Läden“ Leben in der Innenstadt „lebendig und lustig“ sein kann.

Mülheimer sollen eigene Kreativität ausleben

Ein „Stadttheater, das aus der Stadt gewachsen ist“, sagt Nina Ender, möchte das Duo aufbauen, möchte Mülheimern Raum geben, ihre eigene Kreativität auszuleben. Deshalb laden sie bereits am Freitag, 10. Januar, um 18.30 Uhr, in das leer stehende Ladenlokal an der Leinweberstraße 15-17, die „Dezentrale“, ein, um gemeinsam etwas für den Sonntag einzustudieren.

Der Sonntag selbst steht unter dem Thema „Brunch, Basteln und Bummel“. Ab 11 Uhr werden Texte gesprochen, Lieder gesungen und gerappt, Musikinstrumente gebastelt und Geschichten erzählt. Zudem wird die integrative Band „Spirit Steps“ des Theodor-Fliedner-Dorfs auftreten. Der Eintritt ist frei. Essen und Getränke werden kostenfrei serviert.

"Mit Theater Leben in die Stadt bringen"

„Mit dem Theater wieder Leben in die Stadt bringen“, sagt Stefan Kolosko, wollen sie. Darin sieht er eine Chance für die Innenstadt, deren Zukunft angesichts leerer Ladenlokale nicht nur im Konsum gesucht werden dürfe. Gleichzeitig profitiere davon aber auch das Theater selbst, das Gesellschaft so nicht nur kommentiert, sondern gestaltet.

„Künstler schotten sich ab und stehen moralisch immer auf der richtigen Seite, aber dadurch letztlich am Ende oft allein da.“ Wenn die Menschen nicht ins Theater kämen, müsste das Theater eben zu den Menschen kommen. Und das ende dann vielleicht sogar mal in einem Gegenbesuch. . .