Mülheim.. In fünf Jahren Auseinandersetzung um den Bebauungsplan „Tilsiter Straße/Haustadtsfeld“ in Mülheim entstanden allein 14 Gutachten. Mittlerweile ist der Streit passé; die Vermarktung läuft. Schon ganz bald werden die ersten Grundstücke verkauft, heißt es. Und dann rollen auch schnell die Bagger an.

Lange, lange wurde heftig gerungen um die Bebauung des freien Feldes an der Tilsiter Straße und dem Oppspring. Die Gegner begründeten ihren Protest u.a. mit einer Gefährdung des Klimas. Der Kampf ist heute Geschichte; seit August 2013 ist der Bebauungsplan Tilsiter Straße/Hau­stadtsfeld rechtskräftig – und ganz bald rollen die ersten Bagger in Holthausen an.

„Das Interesse an den Baugrundstücken ist nämlich enorm“, sagt Landwirt Hermann Schulten-Baumer, Geschäftsführer der Schulten-Baumer GmbH, die verantwortlich ist für Projektentwicklung und Vermarktung. Zahlreiche Verträge mit Interessenten ständen kurz vor dem Abschluss, „nur juristische Feinheiten sind noch zu klären“. 18 Einzelhäuser sind vorgesehen; die Grundstücke „im gehobenen Preissegment“ haben Größen zwischen 600 und 1100 Quadratmeter und liegen in drei Baufeldern (s. Skizze).

„Derart viele Interessenten, dass wir frei wählen können“

Für die Grundstücke in Baufeld zwei (Tilsiter Straße, südlich des Abzweigs Waldsaum) und drei (Oppspring) gebe es derart viele Interessenten, so Schulten-Baumer, „dass wir kaum Vermarktungsaktivitäten an den Tag legen mussten, sondern frei wählen können“. Er sammle die Anfragen und verkaufe, sobald es Interessenten für alle Grundstücke eines Baufeldes gibt. „Wir möchten ja, dass mit den Arbeiten ziemlich zeitgleich begonnen wird. Das ist fürs Umfeld deutlich angenehmer.“

Auf Baufeld zwei entstehen acht Häuser, auf Baufeld drei derer vier. Beim Bau der Immobilien müsse man sich „natürlich an die Vorgaben des Bebauungsplanes halten, ansonsten aber ist man recht frei“, sagt Schulten-Baumer. Einen Bauträger gibt es nicht; das schätzten viele Interessenten. Bauherr und Architekt könnten nach ihren Vorstellungen werkeln.

GmbH muss noch Regenwasserleitung errichten

Die GmbH von Schulten-Baumer muss übrigens auch selbst noch tätig werden und eine Regenwasserleitung errichten, die das Wasser von Dächern u.a. in Richtung Rumbach leitet. Das passiere behutsam, betont Schulten-Baumer, damit der Bach nicht weiter belastet werde. Selbst bei Starkregen könnten so niemals mehr als 3600 Liter stündlich abfließen.

Und noch eine Aufgabe hat er in den nächsten Monaten: Ein einstiger Bergbaustollen unter Baufeld eins muss aufgespürt und verfüllt werden. Vorher nämlich dürfe dort keines der geplanten sechs Häuser entstehen.