Mülheim..

Neues Bauland im Grünen wird’s in Mülheim so schnell nicht mehr geben. Einige Häuser wohl noch an der Tilsiter Straße, danach bleibt laut Flächennutzungsplan nur noch die Potenzialfläche am Schlippenweg in Holthausen – schon jetzt äußerst umstritten ist das erst jüngst eingeleitete Bebauungsplanverfahren dafür. Mülheim will attraktive Wohnstadt mit viel Grün ringsum bleiben – und über Zuzug den Einwohnerschwund zumindest eindämmen. Nur: Wie kann das gelingen? Die SPD fragt nun nach dem Potenzial von Baulücken.

Für den planungspolitischen Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Claus Schindler, steht mit Blick auf diesbezügliche Aussagen im „Handlungskonzept Wohnen“ fest: Es gibt Bedarf für neue Wohnbebauung – in unterschiedschiedlichsten Segmenten. Mit einer aktuellen Abfrage für den Planungsausschuss heute will die SPD nun von der Verwaltung wissen, in welchem Maße innerstädtische Baulücken Möglichkeiten bieten, den entdeckten Bedarf an Wohnraum (und Gewerbeflächen) zu decken.

188 Flächen im Kataster erfasst

Seit 1990 schon führt die Stadt ein entsprechendes Baulücken-Kataster, laut dem Referenten im Baudezernat des Technischen Rathauses, Klaus Beisiegel, sind stadtweit aktuell 188 Baulücken erfasst. Schindler ist skeptisch, ob damit der große Wurf zu machen ist.

Schließlich kann die Stadt bei den meisten der vorhandenen Baulücken ohnehin nicht schalten und walten, wie sie will. Die Stadt ist in der Regel nicht Eigentümerin der Flächen. So schlägt das Handlungskonzept Wohnen, das vom Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung erstellt worden ist, vor, die Stadt müsse auf diesem Feld „die Rolle des Moderators und Aktivators einnehmen“, um voranzukommen.

Fachverwaltung werde jede Baulücke zu bewerten haben

„Diese Baulücken“, so die Gutachter, „stellen eine wichtige quantitative und qualitative Reserve dar, die mit einem Potenzial von rund 480 Wohneinheiten in den nächsten Jahren für den Mülheimer Markt wichtig wird.“ Es gelte, Eigentümer zum Verkauf oder zur Bebauung zu motivieren und gegebenenfalls auch Akteure zum Beispiel für Baugemeinschaften zusammenzuführen.

Baudezernent Peter Vermeulen wird sich laut Beisiegel am Dienstag im Planungsausschuss in der Frage positionieren, welche Strategie der Innenverdichtung er gerne verfolgt sehen würde. Klar sei, so Beisiegel, dass sinnvolle Innenverdichtung auch ihre Grenzen habe. „Wir müssen schon sehen, dass wir ausreichend Freiflächen und Bewegungsräume ringsum halten.“ Im Rahmen der von der SPD geforderten Quartiersanalyse werde die Fachverwaltung so jede einzelne Baulücke zu bewerten haben.