Saarn.. 27 Schüler der Gesmtschule Saarn treffen sich wöchentlich mit Senioren, um zu spielen, Kaffee zu trinken oder sich einfach nur zu unterhalten.

Eigentlich trifft die Bezeichnung „Dienst“ nicht zu. Denn die 27 Schüler an der Gesamtschule Saarn haben sich alle freiwillig gemeldet, um mit älteren Menschen in ihrer Umgebung einen Teil ihrer Freizeit zu verbringen.

„Ich bin mehr als positiv überrascht, dass sich so schnell so viele engagierte Schüler und Schülerinnen gefunden haben“, sagt Jill Anders von der Gesamtschule Saarn, die zusammen mit ihrem Kollegen Andreas Leitmann das Projekt „Besuchsdienst Saarn“ betreut. Viel Werbung haben die beiden Pädagogen nicht machen müssen. Nachdem sie das Projekt in den Klassen 8 und 9 vorgestellt hatten, seien die Anfragen der Schüler von alleine gekommen.

Einmal in der Woche besuchen nun Mädchen und Jungen zwischen 13 und 15 Jahren alleine oder in kleinen Gruppen Senioren in Saarn. Sie verbringen gemeinsam ein bis zwei Stunden ihrer Freizeit, spielen, trinken Kaffee, gehen spazieren oder unterhalten sich einfach. Schritt für Schritt lernen sich Schüler und Senioren dabei näher kennen.

Erste-Hilfe-Kurs absolviert

Vor dem ersten Treffen haben sich die Schüler mit ihren Lehrern auf die Seniorenbesuche intensiv vorbereitet, seit Ende Mai eine Schulstunde pro Woche zusätzlich für das Projekt investiert.

„Die Schüler mussten erst eine Vorstellung dafür entwickeln, dass da jemand mit einer ganzen Lebensgeschichte vor ihnen sitzen wird“, sagt Jill Anders. Auch für die unterschiedlichen Lebensumstände der Senioren sollten die Schüler vorab ein Gespür kriegen. „Es fängt damit an, dass die Schüler bei einem Treffen vielleicht ihren Namen öfter mal wiederholen müssen, oder Senioren schlichtweg öfter auf die Toilette gehen“, so die Pädagogin.

Auch für eventuelle Notfälle wollten die Schüler gewappnet sein und haben am vergangenen Wochenende einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. „Es war unglaublich, wie begeistert die Schüler waren“, sagt Helmut Storm, Kreisgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes. Obwohl sie Samstag und Sonntag jeweils acht Schulstunden für den Erste-Hilfe-Schein im DRK-Einsatzzentrum auf der Hansastraße gelernt und geübt haben, hatten es sich die Schüler am Sonntagnachmittag nicht nehmen lassen, das System des Rettungsdienstes erklärt zu bekommen und sich die Einsatzfahrzeuge zeigen zu lassen. „Die fanden die Arbeit als Rettungssanitäter so interessant, dass der eigentliche Zeitrahmen für den Erste-Hilfe-Kurs weit überschritten wurde“, freut sich Storm über die hohe Einsatzbereitschaft, welche die Jugendlichen für ihr Projekt zeigen.