„Ohne Kinder gibt es keinen Karneval“, weiß Hauptausschusspräsident Heiner Jansen. Deshalb ist ihm die närrische Nachwuchsförderung auch besonders wichtig. Schließlich soll der organisierte Frohsinn Zukunft haben.
Für diese Zukunft stehen unter anderem die Kindertollitäten, die morgen ab 14 Uhr mit einer großen Karnevalsparty im Dümptener Autohaus Extra an der Fritz-Thyssen-Straße 6 inthronisiert werden. In dieser Session wollen der zwölfjährige Leon Ossmann (als Kinderprinz), die zehnjährige Julia Maria Jungblut (als Kinderprinzessin) zusammen mit ihrer neunjährigen Pagin Michelle Krämer und dem zwölfjährigen Minister Luca Noel Lucas nicht nur den Mülheimer Kindern zeigen, wie schön der Karneval ist.
Das Motto kommt nicht von ungefähr
Das Motto für ihre gut 100 Sessionsauftritte, bei denen sie von ihrer 29-jährigen Adjutantin Sabrina Uding begleitet werden, lautet: „Wir mölmschen Kinder sind am Ball mit Schwung und Humor im Karneval.“
Am Ball? Das Motto kommt nicht von ungefähr. Denn Kinderprinz Leon feiert nicht nur gerne Karneval, sondern spielt auch gerne und gut Fußball. Er hat sogar schon in einer DFB-Auswahl gekickt und träumt von einer Karriere als Fußballprofi beim FC Schalke 04. Dennoch werden Leon und sein närrischer Hofstaat nicht in Blau und Weiß, sondern in Rot und Gelb auftreten, den Farben ihrer Karnevalsgesellschaft MüKaGe. Die Erste Große Mülheimer Karnevalsgesellschaft gönnte sich zu ihrem 75. Geburtstag mal wieder ein Kinderprinzenpaar. „Seit der Einführung der Kindertollitäten im Jahr 1968 hat unsere Gesellschaft bereits zwölf Kinderprinzenpaare gestellt“, weiß MüKaGe-Präsident Detlef Klapper zu berichten.
Spaß steht im Vordergrund
Leon, Julia Maria und Michelle haben auch in der Tanzgarde der MüKaGe schon reichlich Bühnenerfahrung gesammelt. Dennoch geben sie ohne Umschweife zu, dass sie vor dem großen Tag ihrer Proklamation auch eine Menge Lampenfieber haben.
„Wenn wir auf der Bühne stehen und Spaß haben, überträgt sich dieser Spaß auch auf die kleinen und großen Jecken im Saal“, weiß Leon, den es schon als Zweijährigen mit einem Mikrofon auf die Bühne zog. Doch trotz seines Showtalents hat er auch ein wenig Angst vor einem plötzlichen Blackout, etwa wenn er zusammen mit seiner Prinzessin Julia Maria am morgigen Sonntag die elf Proklamationsparagrafen der Kindertollitäten verlesen muss. „Natürlich wollen wir es richtig krachen lassen. Aber die Kinder sollen auch auf der Bühne möglichst authentisch rüberkommen und der Spaß soll immer im Vordergrund stehen“, beruhigt Sabrina Uding.
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