Mülheim.

Im Theater an der Ruhr können die Besucher die arabische Welt von ihrer urbanen Seite entdecken. Im November sind zeitgenössische Produktionen bei der Theaterlandschaft „Neues Arabien“ zu Gast. Zuvor begibt sich das Ensemble selbst auf große Reise – eingeladen zum „Festival International du Théâtre de Béjaïa“ in Algerien mit „Kaspar“ und „Woyzeck“. Um die Erlebnisse und die Situation in Algerien geht’s bei der Matinee am 24.11., 12 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die aktuelle Lage und die politischen Umwälzungen des arabischen Frühlings sind Thema bei der Theaterlandschaft. So hat die tunesische Regisseurin Meriam Bousselmi das Stück „Sünde Erfolg“ auf Grundlage realer Erfahrungen von Künstlerinnen geschrieben und analysiert darin das arabische Frauenbild (23. November, 19.30 Uhr). Ebenfalls von Bousselmi ist das Stück „Was der Diktator nicht gesagt hat“ (24. November, 16 Uhr).

Zu Gast ist auch Omar Fetmouche, einer der einflussreichsten algerischen Theatermacher, mit „Arfia im Schweigen der Nacht“. Erzählt wird die Geschichte eines Mädchens, das im algerischen Bürgerkrieg von Terroristen entführt, vergewaltigt und schwanger wird - und trotz aller Vorurteile das Kind austragen will (24.11., 19.30 Uhr). Zu allen Vorstellungen gibt es Einführungen und Publikumsgespräche mit den Künstlern.

Ein komplexes Spiel

Auch in der Klanglandschaften-Reihe geben Gäste aus Algerien den Ton an. Das Musiktheater „Der Dichter als Boxer“ arbeitet mit Texten des algerischen Schriftstellers Kateb Yacine und der traditionellen „Diwane“-Musik (22.11., 20 Uhr). Im zweiten Teil des Abends folgt ein Konzert der „Groupe El Ferda“.

Natürlich gehen auch die bewährten Eigen-Inszenierungen im November über die Bühne am Raffelberg: Das Junge Theater spielt „Frühlings Erwachen“ (8. und 9.11., 19.30 Uhr), „Hans im Glück“ (10.11, 16 Uhr) und „Kabale und Liebe“ (13.11., 18 Uhr, 14.11., 11 und 18 Uhr). Die Aufführungen von Ciullis neuer Inszenierung „Clowns 2 ½“ im November sind bereits ausverkauft, aber es gibt noch Karten für Dezember (6., 13., 26.12.) In die Welt der französischen Vaudeville-Komödie entführt die Inszenierung „Monsieur Chasse oder Wie man Hasen jagt“ am 16.11., 19.30 Uhr. Georg Büchners soziales Drama „Woyzeck“ als musikalischen Fall zeigt das Ensemble am 17.11., 19.30 Uhr.

Ein komplexes Spiel um Liebe, Lüge und Betrügereien erwartet die Besucher in Karin Neuhäusers Inszenierung „Minna von Barnhelm“ am 19. November, 19.30 Uhr. Und in „Immer noch Sturm“ – hat Roberto Ciulli das autobiografisch geprägte Drama von Peter Handke zu neuem Leben erweckt: 21.11., 19.30 Uhr.