Mülheim-Winkhausen.

Die meisten Winkhausener werden ihn noch kennen, den kleinen Edeka-Markt im Sparkassengebäude an der Aktienstraße. Im November 2007 machte er nach 34 Jahren dicht. Das Ladenlokal stand danach leer.

Auch ein Bio-Markt, der im April 2008 hier einzog, konnte sich nur bis März 2009 hier halten. Seither sind die Räume verwaist. „Wir suchen nach einem neuen Mieter und wollen dabei etwas für die Nahversorgung tun“, sagt Dennis Böttcher von der SWB-Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft. Was sich nicht ganz so einfach gestaltet. Für einen größeren Lebensmittelhändler nämlich reichen die 746 Quadratmeter Nutzfläche (Netto-Kaltmiete: 1930 Euro) nicht aus.

Fahrradhändler zeigt Interesse

Anfragen aus anderen Branchen gab es bereits: ein Physiotherapie-/Fitness-Studio, ein Sozialkaufhaus, einen Gastronomiebetrieb oder einen Anbieter von Autoteilen. Ein Mietverhältnis kam aus den verschiedensten Gründen nicht zustande. Momentan zeigt ein Fahrradhändler aus Ostdeutschland Interesse an dem Geschäft.

Leerstände gibt es an der Aktienstraße ansonsten kaum. An der Nahversorgung in Winkhausen haben Händler und Kunden wenig auszusetzen – zumindest nicht die an der oberen Aktienstraße. „Der Branchenmix ist gut, die Vielfalt ist da, vorhanden ist fast alles“, meint Falk Oesterwind von der gleichnamigen Metzgerei. Was allerdings auch gut so sei. Denn: „Es ist nicht ganz einfach die Attraktivität unseres Standortes aufrecht zu erhalten. Wir Fachgeschäfte müssen mit Qualität und Service punkten. Aber die Konkurrenz der Großen – etwa unten am Heifeskamp – ist natürlich sehr groß.“

Parkplätze fehlen

Die Fußfrequenz an der Aktienstraße nehme ab, hat Oesterwind beobachtet. Und Autofahrer hätten Probleme, einen Parkplatz zu finden. Mittlerweile übrigens noch mehr als früher, da die Stadt die Bushaltestelle Aktien-/Nordstraße aus verkehrstechnischen Gründen etwas nach Norden verlegt hat und dabei einige Parkplätze vor den Läden beseitigt werden mussten. Weiterer Parkraum sei dadurch weggefallen, dass auf der Nordstraße ein Fahrradweg auf der Fahrbahn eingezeichnet wurde, berichtet Nicole Polinowski, Filialleiterin der Barbara-Apotheke.

Ungünstig ist das für die Händler an der Aktienstraße, die auch von den Leuten leben, die „mal schnell anhalten und reinspringen“, um etwas zu kaufen. Unzufrieden mit den Umsätzen sind die Geschäftsleute, wie unsere Nachfrage ergab, derzeit dennoch nicht. Der Standort funktioniert – auch wenn es für Winkhausen seit etwa fünf Jahren keine eigene Interessen- oder Werbegemeinschaft gibt (die WIK Dümpten soll derzeit mit zuständig sein). Petra Freitag von Floristik Eichholz hat vor Monaten angeregt, eine neue IG in Winkhausen zu gründen. „Im Prinzip haben auch alle ,ja’ gesagt, aber der letzte Schritt kommt nicht zustande.“