Mülheim. . Vor zehn Jahren wurde die Alte Dreherei vom Trägerverein übernommen. Erfolgsgeschichte der Ehrenamtlichen, die nun die Lokrichthalle restaurieren

Zerbrochene Fenster, rostende Stahlträger, Bäume, die jahrzehntelang durch das Gebäude wucherten – noch vor zehn Jahren war die Alte Dreherei in Broich mehr Ruine als Industriedenkmal. Heute, viele schweißtreibende, ehrenamtliche Arbeitsstunden später, erstrahlt die Alte Dreherei zwar nicht gänzlich in neuem Glanz, aber „aus dem Gröbsten sind wir auf jeden Fall raus“, sagt Martin Menke, 1. Vorsitzender des Trägervereins Alte Dreherei.

Am Samstag feierten die Mitglieder zehnjähriges Bestehen. „Es war nicht immer einfach, viele Steine wurden uns dank der Bürokratie in den Weg gelegt“, so Menke. „Aber wir haben uns in den Jahren mehr oder weniger durchgewurschtelt, mit vielen Helfern, ohne die wir das nicht geschafft hätten.“

Zunächst galt es, die dreischiffige Halle containerweise von Schutt, Efeu und Baumresten zu befreien – sogar eine eigene Zufahrtsstraße wurde dafür gebaut, um mit Fahrzeugen die Baustelle erreichen zu können. Das Dach der Halle wurde geschlossen, verfaultes Holz der einzigartigen Hängewerk-Konstruktion musste ersetzt werden. Der Hallenboden wurde restauriert.

Oldtimer- und Baumaschinentreffen ganz zu Beginn

Bereits 2009 gab es mit dem Oldtimer- und Baumaschinentreffen in der Alten Dreherei die erste Veranstaltung. Heute hat die Alte Dreherei 22 Mitgliedsvereine – so gut wie jedes Wochenende gibt es Veranstaltungen, die die einst verfallene Ruine wieder mit Leben füllen.

Ob Ausstellungen oder auch Feiern, die große Halle 2 des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerkes ist vielseitig nutzbar. „Das verdanken wir insbesondere den fleißigen Helfern, die hier bei Wind und Wetter, Hitze und Kälte mit angepackt und geschuftet haben“, sagt der Vereinsgeschäftsführer Kurt Leyk. „Allein die geleisteten ehrenamtlichen Arbeitsstunden haben einen Gegenwert von fast einer Million Euro.“

Neben einem Rückblick auf die letzten zehn Jahre verriet Martin Menke auch, was als nächstes geplant ist. „Wir möchten die einstige Lokrichthalle in Angriff nehmen“, sagt der Vorsitzende. „Dort soll später die historische Werkstatt untergebracht sein, außerdem möchten wir eine Zwischenebene einziehen.“

Sozialräume sollen in der Zwischenebene entstehen

So sollen Sozialräume entstehen, die nur den Vereinsmitgliedern vorbehalten sind. „So können wir die große Halle einzig für unsere unterschiedlichen Veranstaltungen nutzen“, sagt Menke. Auch gebe es Überlegungen, die Haupthalle zu verbreitern. Dass sich Gäste in den Wintermonaten leider noch warm anziehen müssten, bedauert Martin Menke. „Wann und ob wir eine Heizung einbauen können, lässt sich schwer sagen“, so Menke. „Allein der Hausanschluss würde etwa 70.000 Euro kosten – da ist die Technik im Gebäude noch gar nicht mit einberechnet.“

Verein hofft weiterhin auf viel Unterstützung

Trotzdem sehe man der Zukunft optimistisch entgegen. In den letzten zehn Jahren sei schon sehr viel geschafft worden, vielen Kritikern zum Trotz. Und auch die nächsten Jahre hofft der Verein auf viel Unterstützung. Sei es finanzieller, materieller Art oder einfach noch mehr Menschen, die sich im Verein engagieren möchten.

>>> EHRENAMTLICHE HELFER TREFFEN SICH REGELMÄßIG

Die ehrenamtlichen Helfer treffen sich immer dienstags, donnerstags und samstags von 10 bis 14 Uhr in der Alten Dreherei, Am Schloss Broich 50.

Wer die Alte Dreherei unterstützen möchte, kann das mit einer Mitgliedschaft tun im Trägerverein Haus der Vereine in der Alten Dreherei e.V. – oder auch eine Spende leisten.

Nähere Informationen gibt es auf der Internetseite www.alte-dreherei.de, oder 44469360, oder E-Mail: info@alte-dreherei.de.