Mülheim.. Tausende Mülheimer lockte es nach der verregneten Woche zu den Jugendfestspielen an die Schleuseninsel und auf die Wiesen des Luisentals. Höhepunkte waren wieder Floßfahrt und Entenrennen. Bühnenprogramm bot viel Abwechslung.

Gerade rechtzeitig kam das sonnige, warme Wetter für die Jugendfestspiele von „Voll die Ruhr“ am Samstag. Tausende Mülheimer lockte es nach der verregneten Woche an die Schleuseninsel und auf die Wiesen des Luisentals. Nicht nur für kulinarische Genießer wurde mit Würstchenbuden bis hin zu afrikanischen Spezialitäten Vielfalt geboten.

Auch Moderator Mirko Kaiser präsentierte ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm. Die kultigen „Pottpoeten“ begrüßten die Mülheimer mit ihrem Musikstück „Anders als du denkst“. Weiter ging es mit Tanzdarbietungen zu aktuellen Hits und den Sturmvögeln, die ihre Balancefähigkeiten auf Ein-­ und Kunsträdern unter Beweis stellten. 

Bunte Blumenlandschaften

Ein kreatives Highlight boten vor allem die 18 Teams, die ihre Flöße zum Thema „Samba de Ruhr“ in Fußballfelder oder bunte Blumenlandschaften verwandelt hatten. An der Mintarder Brücke starteten die Mannschaften aus Schulen, Verbänden, Vereinen und Organisationen und paddelten bis zur Schleuseninsel. Obwohl es in dem Wettbewerb nicht um Schnelligkeit, sondern um die Gestaltung der Flöße ging, fassten die Mannschaften kurz vor dem Ziel noch einmal all ihre Kräfte zusammen und kämpften sich bis zu ihrem Standplatz durch.

Um die Konkurrenz zu schwächen, wurde mit Wasserpistolen und Bällen geschossen. Die drei glitzernden und mit Blumen besetzten Kunstwerke der evangelischen Kirchengemeinde Hösel in Ratingen waren besonders auffällig. Teammitglied Dieter Rehfeld zeigte sich sichtlich stolz über das Ergebnis der langen Arbeit. „Die Kinder saßen eine ganze Woche in den Osterferien an den Flößen, und sie sehen echt super aus.“ Begeistert von den drei Hinguckern war auch die Jury des Wettbewerbs. Die Gemeinde aus Ratingen sahnte die drei ersten Plätze ab.

Plastikenten für einen guten Zweck

Angefeuert von „La Ola“-Wellen warfen die Mitarbeiter des Jugendamtes dann gegen 15.30 Uhr von der Florabrücke 1000 Plastikenten in die Ruhr. Aufwändige Techniken wie angeklebte Flügel waren aber zu schwer und zogen die Quietscheenten kopfüber ins Wasser. Für einen weniger aufwändigen Wiedererkennungswert entschied sich die neunjährige Lia Gehrmann.

Gemeinsam mit ihrer Mutter Astrid hatte sie die Rennente mit aufgemalten Herzen verschönert. „Die Enten werden ja für einen guten Zweck ausgestellt“, betonte die Mutter. Familienvater Andreas Bühlmann konnte dann seinen Sieg feiern: Seine Dortmundente war als schnellste im Ziel. Gemeinsam mit seinem Sohn, der auf Papas Schultern Platz fand, nahm er den Reisegutschein begeistert entgegen. „Nach Berlin schaffe ich es heute leider nicht mehr.“

Kletterberg und Hüpfburg

Nicht nur die Teilnehmer der Wettbewerbe waren am Ende etwas erschöpft. „Oma ich will noch ein bisschen bleiben“, bat der Grundschüler Joel seine Großmutter. Während sich ihr Enkel ausgiebig weiter auf der Hüpfburg austoben konnte, machte es sich Elke Tüpke auf einer Bank bequem. Neben dem Hochseilparcours und dem Kletterberg stellte sich die Hüpfburg als Joels Favorit heraus. „Ich komm hier heute nicht mehr weg. Aber bei so einem tollen Spielangebot für die Kinder ist das auch kein Wunder“, schmunzelte Oma Elke Tüpke, die bereits zum dritten Mal mit ihrem Enkel die Jugendfestspiele an der Ruhr besuchte.

Zusammen mit dem Erlös aus den verkauften Enten werden die Einnahmen an das Frauenhaus in Mülheim gespendet und die offene Kinder und Jugendarbeit unterstützt.