Mülheim. Das “Starcafé“ am Eppinghofer Kreisverkehr ist als Rocker-Club weithin bekannt. Schon mehrmals sperrte die Polizei den Bereich rund um die Kneipe ab und kontrollierte ein- und ausfahrende Fahrzeuge gründlich. In der Nacht auf Freitag wurde nun ein Brandanschlag, wohl mit einem Molotow-Cocktail, auf das Gebäude verübt.

Ein Molotow-Cocktail wurde gestern in den frühen Morgenstunden mitten in Mülheim gezündet. Unbekannte schleuderten den Brandsatz gegen die Eingangstür des „Star Café“ direkt am Eppinghofer Kreisverkehr. Das Lokal stand in den letzten Monaten mehrfach im Brennpunkt spektakulärer Polizeieinsätze, da es als Rocker-Treff gilt.

Eine Einschätzung, die Café-Betreiber Mehmet Terzi vehement zurückweist. Aufgebracht stand der 42-Jährige Freitagmorgen am Tatort. Ermittler der Polizei, die er selber gerufen hatte, sperrten den Zugang ab, um die Spuren zu sichern. Darunter befanden sich Glasscherben mit Zünder, die eindeutig auf einen Molotow-Cocktail hinweisen.

Feuer drang nicht in den Innenraum

Vom Straßenpflaster bis hoch zur Leuchtreklame war die Front des Hauses rußgeschwärzt. Das Feuer drang jedoch nicht in den Innenraum. Auch Verletzte gab es durch den Brandanschlag nicht.

Mehmet Terzi, der das „Star Café“ nach eigenen Angaben seit nahezu zehn Jahren nebenberuflich betreibt, schilderte das Geschehen so: Gegen 3 Uhr habe ein Mitarbeiter den Laden geschlossen und Feierabend gemacht. Kurz vor zehn Uhr habe ein Bekannter den Brandschaden entdeckt und ihn alarmiert.

Was in der Zeit dazwischen passierte, versucht nun die Kripo zu klären. Sie ermittelt wegen versuchter schwerer Brandstiftung und sucht Zeugen: Wer in der Nacht zum Donnerstag, insbesondere zwischen 3 und 9.45 Uhr, etwas Verdächtiges rund um den Tatort am Eppinghofer Kreisverkehr bemerkt hat, wird gebeten sich zu melden unter 0201-829-0.

"Ganz normale Bürger"

In der Bäckerei, die gleich gegenüber liegt und morgens zeitig öffnet, habe man jedenfalls nichts Auffälliges gesehen, erklärte am Freitagvormittag eine Mitarbeiterin – die Polizei habe auch schon nachgefragt. . .

Mehmet Terzi versicherte wiederholt, als „ganz normaler Bürger“ nichts mit der Rockerszene zu tun zu haben. Clubmitglieder seien hier allenfalls gelegentlich zu Gast. Ohnehin habe ihm die SWB als Hauseigentümerin fristlos gekündigt, obwohl sein Mietvertrag noch vier Jahre laufe. Für Anfang Januar sei ein Gerichtstermin angesetzt, was von Seiten der Wohnungsgesellschaft jedoch weder bestätigt noch dementiert wurde. „Wir geben keine Auskunft zu einem schwebenden Verfahren“, erklärte eine Sprecherin.

Bei der Stadt hieß es am Freitag nach dem neuerlichen Vorfall in Eppinghofen: „Wir stehen ständig in engem Kontakt mit der Polizei.“ Die Verwaltungsspitze sei über alle Geschehnisse informiert, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Erst kürzlich habe es eine Großrazzia unter Mitwirkung von Zoll, Ordnungs- und Veterinäramt gegeben, „Aber dies ist eine polizeiliche Angelegenheit.“