Mülheim. Uschis Claaßens Restaurant Haus Dimbeck am Kahlenberg ist Heimat vieler Vereine und Verbände mit Platz für Feiern und Rauen. Die 63-jährige Chefin ist Wirtin durch und durch. So hat sie 1968 schon im Waldschlösschen gearbeitet und 15 Jahre den „Löschbogen“ an der Friedrichstraße geführt.
Ursula Claaßen – „alle kennen mich in Mülheim nur als Uschi“, klärt die Gastronomin auf – ist seit dreieinhalb Jahren Chefin im Haus Dimbeck, Dimbeck 31. Der Gast tritt ein an der Giebelseite des 1896 erbauten Gebäudes am Kahlenberg – und ist nicht selten überrascht von den Ausmaße. Früher hieß das Lokal „Wilhelmshöhe“, wie auf der Wand an der Terrasse noch zu lesen ist, und war von Beginn an Treffpunkt für Mülheimer und Heimat vieler Vereine, wie historische Fotos beweisen.
Die Größe des Haus Dimbeck, seine Lage und das direkt angrenzende Hotel Kastanienhof mit 28 Zimmern sind ein Standortvorteil, den Uschi Claaßen und ihr Mann Günter zu nutzen wissen. Der Saal für 100 Personen dient für Familienfeiern, Rauen und Jahresfeste der Vereine. Der zweite große Raum für 45 Personen kann bei Bedarf unterteilt werden. Mehrere große Tische bieten Skat-, Knobel - und Frauenrunden einen gemütlichen Ort für regelmäßige Treffen. Ob Imker, Elternstammtische, Sportvereine, Mitglieder der Bäcker-Innung oder Karnevalisten, Unterwasserrugby-Spieler, der MGV „Frohsinn“ oder die NRW-Juristengewerkschaft: Nahezu an jedem Tag (außer Montag) in der Woche beleben feste Gruppen das Traditionshaus. „Wir haben auch eine Kegelbahn, auf der sich regelmäßig unsere Clubs treffen“, sagt die 63-jährige Chefin.
Falsche Jahreszeit für Schweinshaxe
Vor dem Haus Dimbeck war Uschi Claaßen, Mutter von vier Söhnen, Pächterin im „König Hattrick“ im Haus des Sports. So konnte sie viele Sportler und Vereine „mitnehmen“ in ihr neues Lokal. „Meine Stammgäste sind mir eigentlich immer gefolgt“, sagt die freundliche und lebhafte Frau ein wenig stolz. So seien sie heute Vereinslokal des ersten Badminton-Verbands Mülheim. Bei den Badminton-Meisterschaften wohnten Schieds- und Linienrichter nebenan im Hotel, und sitzen abends sehr lange zusammen. „Da ist immer viel los.“
So habe sie viel internationales Publikum, auch durch Gäste des nahe gelegenen Max-Planck-Instituts. Deswegen gibt’s auch eine englische Speisenkarte. „Unsere gutbürgerliche, deutsche Küche kommt bei Menschen aus anderen Ländern gut an“, sagt Günter Claaßen, der als Rentner seiner aktiven Frau zur Seite steht, wie auch ihr Sohn Florian und das ganze Team. „Einmal kam ein Chinese und hat uns auf seinem Handy das Foto einer Schweinshaxe gezeigt: Ob wir die auch auf der Speisenkarte hätten.“ Leider war’s die falsche Jahreszeit, amüsiert sich das Paar.
Uschi Claaßen ist Wirtin durch und durch. So hat sie 1968 schon im Waldschlösschen gearbeitet und 15 Jahre den „Löschbogen“ an der Friedrichstraße geführt. „Ich finde es wichtig, dass die Gäste in ihrem Stammlokal knobeln und Kartenspielen können, richtig feiern – und auch mal laut sein dürfen.“ Vor ein Uhr kommt die Wirtin selten nach Hause.