Mülheim. Der Bildhauer und Maler Kuno Lange lädt zu zwei Tagen der offenen Tür ein. Er zeigt aktuelle Arbeiten und „alte Schätze“ – Plastiken und Gemälde.

Kuno Lange führt gerade einen Spezialauftrag aus. Er soll eine Bronze-Plastik für ein Krankenhaus erstellen, feilt in seiner Werkstatt am Ton-Modell in Originalgröße. Es soll zwei Ordensschwestern und „das Rosenwunder der Elisabeth“ zeigen.

Im Atelier des Bildhauers, Grafikers und Malers kann man unzählige Keramiken, Bronzeplastiken, grafische Arbeiten und Gemälde anschauen. „Ich widme mich seit 40 Jahren der Bildhauerei, da ist einiges zusammengekommen“, sagt 69-Jährige schmunzelnd.

Auftragsarbeit für einen Nonnenorden

Am kommenden Wochenende lädt er zur alljährlichen Ausstellung ein. Am Samstag und Sonntag (30. November, 1. Dezember) können Interessierte von 14 bis 19 Uhr durch sein Refugium und den Skulpturen-Garten an der Tinkrathstraße 60 schlendern. Das Motto: „Lange Weile Lange nicht gesehen“.

Keramik-Köpfe zum Thema „Rächer“ schuf Künstler Kuno Lange für eine Ausstellung im Landgericht Essen. Sein bildhauerisches Werk ist vielseitig.
Keramik-Köpfe zum Thema „Rächer“ schuf Künstler Kuno Lange für eine Ausstellung im Landgericht Essen. Sein bildhauerisches Werk ist vielseitig. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz


Neue Arbeiten, aber auch alte Schätze können die Besucher dabei entdecken. In letzter Zeit hat der ehemalige Folkwang-Absolvent nicht nur modelliert, sondern auch viel gemalt. Im Eingangsbereich hängt das großformatige Tryptichon „Übergänge“ – ein informelles Bild, mit figürlichen Ansätzen, das Kuno Lange mit kräftigen Farben auf Holz gemalt hat.

Bei Malerei lebt er sein Temperament aus

„Bei der Grafik und der Bildhauerei geht es darum, den Raum einzugrenzen, bei der Malerei eher darum, Grenzen zu sprengen. Da kann ich mein Temperament ausleben“, erläutert er.

Als Bildhauer sieht er sich in der Tradition der klassischen Moderne. Er hat mit unterschiedlichen Materialien und Werkzeugen zu verschiedenen Themen gearbeitet. Oft auch mit Ton. Zu sehen ist zum Beispiel eine Sammlung an großen Keramik-Köpfen, die er unter dem Titel „Rächer“ vor einiger Zeit für eine Ausstellung im Landgericht Essen schuf. Oder eine Reihe an kleinen Keramik-Plastiken zum Thema „Daphne“, in denen er die Metamorphose der weiblichen Figur in einen Baum darstellt.

Gabriele Franke trägt Gedichte vor

Am ersten Tag der offenen Tür, am Samstag, wird Gabriele Franke die Besucher um 18 Uhr mitnehmen auf eine lyrische Reise, sie trägt Gedichte vor. Für 2020 bereitet Kuno Lange übrigens eine Werkschau in
Wesel vor.