Mülheim.. Schlechtes Wetter macht Veranstaltern und Sportvereinen einen Strich durch die Rechnung. Dennoch: Es gibt Mitmach-Aktionen, Aufführungen, Musik.


Was wäre, wenn. . . es heute nicht regnen würde? „Bei 30 Grad, cooler Musik und mehr Menschen hätten wir hier eine Riesenparty hinbekommen“, ist sich Marius Kitowski, deutscher Meister im Slacklining sicher. Leider aber sind die Terrassen der Cafés und Restaurants am Hafenbecken leergefegt, die Info-Stände verwaist. Die Parkours-Sportler haben um 15.30 Uhr ihr Klettergerüst schon wieder abgebaut. „Uns ist das Wetter egal, wir machen unseren Sport auch bei Regen, aber es kommen einfach keine Leute hier zur Ruhr“, sagen Felix und Jan und hoffen nun auf bessere äußere Bedingungen bei „Voll die Ruhr“.

Viele Leute bummeln wegen Regen durchs Forum

„Schade!“ hört man allenthalben in der Innenstadt. Denn das Stadtfest „Mülheim mittendrin“ mit dem „Tag des Sports“, dem Fischmarkt und dem „Tag der Städtebauförderung“ fällt an diesem usseligen Sonntag so ziemlich ins Wasser. Dennoch: Leer ist es auf der Schloßstraße nicht. Viele Mülheimer bummeln durchs Forum und warten darauf, dass es mal aufklart und man raus kann. Wie die Familie Schmidt, die es dann sofort ins Freie zieht. „Dass die Sportvereine sich hier präsentieren, finden wir richtig gut. Da kann man mal gucken, was es alles so gibt an Sportarten“, sagen die Eltern, während Chiara (9) an einem Glücksrad dreht.

Erstaunlich sei es, dass trotz der miesen Bedingungen nicht wenige Leute den Weg in die City gefunden haben, meinen Sportdezernent Ulrich Ernst und MSS-Chefin Martina Ellerwald, die in ihren bunten Regenjacken kaum zu erkennen sind. Vor allem vor den Bühnen ist viel los. Auf Bühne 1 am Synagogenplatz tanzt die Line-Dance-Gruppe des Styrumer TV, auf Bühne 2 jongliert und scherzt ein Clown mit Kindern aus dem Publikum.

Krümelmonster macht nicht nur Kindern Spaß

Unterwegs sind in der Fußgängerzone ein Krümelmonster, die Band „Walking Hats“ oder auch zwei bunte Gentlemen (im Zeitlupentempo). Nicht aufgebaut wurde allerdings der Kletterturm des Alpenvereins, auch am Bogenschießstand und auf dem Radparcours passiert nicht wirklich was. Dafür spielt auf dem Badminton-Court ein Opa mit seiner Enkelin Federball, zeigen Shamrock-Spieler den Vorbeischlendernden, wie Football funktioniert. „Wir wollen weitere Leute für unseren Verein gewinnen“, sagen Younes und Louis. Gut besucht ist auch der Pavillon neben der Kinder-Bühne: Hier können die Kleinen malen oder auch sich schminken lassen.

Auf dem Marktplatz gibt’s reichlich Fisch, aber auch andere nützliche, schöne oder leckere Dinge: Schmuck, Zangen und Scheren, getrocknete Früchte, Waffeln. . . Flammlachs vom Buchenholzfeuer verkaufen die drei Herbersagen-Brüder. „Heute geht das Geschäft nicht so gut, deshalb essen wir unseren Lachs selber und haben ihn auch schon gegen Thüringer Würstchen vom Nachbarstand eingetauscht“, sagt Andreas und lacht.

Klaviermusik verzaubert die Vorbeigehenden

An der Dröppelminna macht Pianist Sven Wildlöer Musik. Er hat heute keinen Sonnenschirm auf seinem Klavier aufgestellt, sondern sitzt unter einem Zelt. Viele Zuhörer hat er an diesem trüben Tag nicht. Aber: Denen, die vorbeikommen, zaubert er mit seiner romantischen, entspannenden New Age-Musik ein Lächeln aufs Gesicht.

>> Viele Vereine machten beim „Tag des Sports“ mit und luden die Passanten zum Mitmachen ein. Angesagt hatten sich rund 25 Clubs – vom Bujindo-Verein bis zur Ruhrwacht.



Veranstalter des Festes war die MST. Nicht alle angekündigten Aktionen konnten bei dem schlechten Wetters stattfinden. Gut besucht waren die Läden beim verkaufsoffenen Sonntag. Eine Führung durch „The O“ (Ex-Woolworth-Gebäude) fand statt.