Mülheim.. Die Mülheimer Sparkasse schließt im Herbst ihre Filiale in der Broicher Mitte. Ein Trost: Die Geldautomaten und SB-Geräte bleiben vor Ort.


Die Filiale an der Broicher Mitte wird im kommenden Herbst aufgegeben, dies kündigte die Mülheimer Sparkasse bereits im Dezember an. Eine tröstliche Botschaft hatten Martin Weck, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, und Thomas Wynands (Direktor Privatkunden) aber in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung 3 für die Politiker – und damit auch die Broicher Bürger. „Das SB-Angebot bleibt an gleicher Stelle erhalten – in nahezu gleicher Ausstattung“, erklärten sie. Sogar ein Überweisungsgerät werde es künftig noch vor Ort geben. Auch wenn die Technik eigentlich schon überholt ist“, so Wynands.

Mit diesem Service reagiert die Sparkasse wohl auf die vielen Proteste aus der Bürgerschaft in Oberdümpten. Dort war nach Schließung der Filiale an der Oberheidstraße zwar ein neuer Geldautomat aufgestellt worden, er hat aber keine Überweisungsfunktion mehr. „Über unser Kundenservicecenter können viele Sachen ganz einfach telefonisch geregelt werden, auch Überweisungen. Man muss einfach nur anrufen und den Auftrag erteilen“, erläuterte Wynands. Allerdings sei das vielen Kunden nicht bekannt. „Wir müssen da noch mehr Aufklärungsarbeit leisten.“

Nutzungsverhalten hat sich verändert

Warum die Filiale überhaupt geschlossen wird, hatte zuvor Martin Weck erläutert: Die Kosten seien zu hoch, der Kundenverkehr zu gering. Das Nutzungsverhalten der Kunden habe sich geändert - hin zum Online-Banking. Und die jetzige Nutzungsfläche ließe sich nicht so umbauen, dass sich der Betrieb einer Filiale lohne. „Wir möchten die Kunden daher umleiten zum Berliner Platz, wo es alle unsere Leistungen gibt“, so der Vorstandsvorsitzende. Gut erreichbar seien außerdem auch die Standorte Saarn und Speldorf.

„Ich bin erleichtert, dass der Service-Bereich bleibt und das Thema mobile Außengeräte vom Tisch ist“, erklärte Susanne Dodd (SPD), die genau das in einem Antrag gefordert hatte. Peter Jansen (CDU) äußerte Zweifel an der Behauptung, die Filiale Broich sei schlecht frequentiert: „Dort stehen die Leute oft Schlange. Ich habe arge Bedenken, dass das in der Stadmitte bald auch der Fall sein wird“. Jürgen Weinzierl (MBI) bemerkte, dass die Schließung auch Folgen für die benachbarten Geschäfte haben werden. Und: Trotz wirtschaftlichen Zwängen und Digitalisierung dürfe man das Zwischenmenschliche nicht vergessen.

Im Herbst geschlossen wird laut Sparkasse auch die Filiale an der unteren Aktienstraße (Eppinghofen). An der Kölner Straße in Saarn (bei McDonalds), wo der Geldautomat vor einiger Zeit gesprengt wurde, wird, so Martin Weck, bald eine neues Gerät mit besserer Sicherheitstechnik aufgestellt. „Das ist auch vier Mal so teuer.“