Mülheim. Mülheims drei Europaschulen feierten den letzten Schultag der Europawoche gemeinsam - mit einer Quizrunde und Auszeichnung für besonderes Engagement.
Kein Redner, der an diesem Morgen das Datum unerwähnt lässt: Vom 8. Mai, dem Tag der Befreiung, mit dem vor 70 Jahren der Zweite Weltkrieg endete, schlagen alle die Brücke zum, so Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld, „größten Friedensprojekt“: Europa. Während die Erwachsenen theoretisch auf die Staatengemeinschaft blickten, zeigten die Jugendlichen, wie sie die europäische Idee praktisch mit Leben füllen: Schüler der drei Mülheimer Europaschulen wurden im Gymnasium Heißen für ihr besonderes europäisches Engagement geehrt, bevor Schulteams zum Europaquiz antraten.
Wie heißt der höchste Berg Europas?
Den letzten Schultag der Europawoche feierten die drei Europaschulen – die Realschule Broich, die Gustav-Heinemann-Gesamtschule und das Heißener Gymnasium – gemeinsam. Für die Schüler war sicher das Quiz, bei dem es galt, zehn Fragen zu Europa richtig zu beantworten, der Höhepunkt. Immerhin kämpften die Sechstklässler in Fünferteams darum, als erste den Wandelpokal in ihrer Schule ausstellen zu können. Am Ende entschieden die Heißener nach Punktgleichstand eine Schätzfrage für sich:
Wie viele Kilometer Luftlinie liegen zwischen Mülheim und Paris?
Doch zeigten vor allem die vor der Fragerunde vergebenen Auszeichnungen den erwachsenen Gästen, wie vielfältig den Schülern Europa im Alltag begegnet. Der wohl wichtigste Punkt: der Austausch mit Partnerschulen.
In England und Irland, in Frankreich und den Niederlanden, in Polen und der Ukraine waren die geehrten Schüler zu Gast, absolvierten Auslandspraktika, nahmen an Projekten teil, organisierten Treffen teils selbst. Filme drehten sie zum Thema, beschäftigten sich mit der Europawahl und der europäischen Energieversorgung oder motivierten Mitschüler sich mal Gedanken über Europa zu machen. Der Appell, den Staatssekretär Marc Jan Eumann an die Schüler richtete, schien da fast überflüssig: „Nutzt alle Möglichkeiten, andere Europäer kennenzulernen. Das Wichtigste ist, dass wir miteinander reden in diesem Europa.“
Nenne drei EU-Mitgliedsländer, die nicht mit Euro zahlen.
Europa als Gemeinschaft des Friedens betonten alle Redner – und mahnten, dies nicht als selbstverständlich anzusehen. „Auch die Ukraine ist vor unserer Haustür“, betonte Marc Jan Eumann spricht von einem „globalen Dorf“, in dem man heute lebt.
In welchen Ländern finden sich diese Sehenswürdigkeiten: Akropolis, Männeken Pis?
Joachim Keferstein vom NRW-Schulministerium ging in seinem Impulsvortrag der Frage nach, was Kinder von Europa haben – und betonte ebenfalls die Chancen internationaler Begegnung. Trotz aller aktueller Herausforderungen („Wir wissen, dass Europa die Situation am und auf dem Mittelmeer lösen muss.“) gelte für ihn nach wie vor: „Europa war eine Hoffnung für viele, nun ist es eine Notwendigkeit für alle.“