Mülheim.. Anwohner starten Unterschriftenaktion zum Erhalt der Bäume an der Ecke Gneisenaustraße/Kolumbusstraße. Stadt will Fläche zur Bebauung freigeben.


Sie prägen für viele den westlichen Zugang zur Heimaterde – die vier großen, über 125 Jahre alten Platanen auf dem ehemaligen Schulhof Ecke Gneisenaustraße/Kolumbusstraße. Der Platz vor dem denkmalgeschützten Schulgebäude, um 1900 erbaut, gehört zu den zwölf vom Stadtrat festgelegten städtischen Grundstücken, die für eine Wohnbebauung veräußert werden können. Anwohner laufen Sturm dagegen, haben kürzlich eine Unterschriftenaktion zum Erhalt der Platanen gestartet. Ihre Forderung: Die Stadt soll die Bäume in die Liste der Naturdenkmäler aufnehmen und sie so unter Schutz stellen. Auch die Siedlervereinigung Heimaterde unterstützt die Rettungsaktion.

Setzen sich für den Erhalt der Platanen an der Ecke Gneisenaustraße/Kolumbusstraße ein: Michael und Jenny Varga sowie Karin und Gerhard Bruns (v.l.).
Setzen sich für den Erhalt der Platanen an der Ecke Gneisenaustraße/Kolumbusstraße ein: Michael und Jenny Varga sowie Karin und Gerhard Bruns (v.l.). © Unbekannt | FUNKE Foto Services






„Bis jetzt haben wir schon fast 900 Unterschriften zusammen“, berichtet Karin Bruns, die die Initiative zusammen mit ihrem Mann Gerhard und Maria Gießen sowie Jenny und Michael Varga angestoßen hat. Sie sammeln weiter, etwa am Wochenende beim Hoftrödel auf der Heimaterde. Gestern nun sprachen die um die Bäume besorgten Anwohner bei Oberbürgermeister Ulrich Scholten vor, der mit seinem Bürgergespräch am Nachmittag auf dem Heißener Marktplatz zu Gast war.

Anwohner verweisen auf geringe Grundstücksgröße

Die engagierten Anwohner wollen nicht einsehen, dass der einstige Hof der ehemaligen Friedrichschule bebaut werden soll, weisen vor allem auf die geringe Größe des Grundstücks hin, auf dem die Bäume – und immer wieder parkende Autos – stehen. Zumal: In der früheren Schule sind bereits Wohnungen entstanden. Würde nun der Platz bebaut, der genau vis-à-vis liegt, nähme das den Bewohnern der alten Schule das Licht weg, sind sie sicher.

Karin Bruns und einige ihrer Mitstreiter kämpfen nicht zum ersten Mal um die Platanen. Nach dem Sturm Ela ließen die Anwohner die Bäume unter finanziellem Engagement auf ihre Standsicherheit prüfen und mit Gurten sichern. Von dem jetzt angestoßenen Dialog mit weiteren Heimaterdlern erhoffen sich die Initiatoren auch Vorschläge zur Gestaltung des Platzes.