Moers. Seit Januar wird an der Hülsdonker Straße gebaut - zum großen Ärger der Einzelhändler. Warum die Baustelle immer noch nicht abgeschlossen ist.
- Seit Januar 2024 wird an der Hülsdonker Straße in Moers gebaut.
- Aufgrund der Auswirkungen auf den Verkehr berichten Händler von eingebrochenen Umsätzen.
- An welchem Termin die Baustelle abgeschlossen sein soll.
„Man weiß nicht, vielleicht dauert es noch ein Jahr“, sagt Floristin Gisela Pannenbeckers mit Blick auf die Bauarbeiten an der Hülsdonker Straße in Moers. Seit der Sperrung kommen deutlich weniger Kundinnen und Kunden vorbei, so die Floristin. Denn: „Vielen unserer Kunden ist es zu umständlich“, so Pannenbeckers.
Die Hülsdonker Straße in Moers ist seit Montag, 15. Januar, wegen der Verlegung einer neuen Fernwärmeleitung gesperrt. Deshalb ist die Straße von der Fasanenstraße in Höhe Kaufland bis zur Kreuzung Repelener Straße / Krefelder Straße / Unterwallstraße zur Einbahnstraße geworden. Auch das Abbiegen von der genannten Kreuzung in die Hülsdonker Straße ist nicht mehr möglich, ebenso die Zufahrt von der Hubertusstraße (wir berichteten).
Eigentlich sollten diese Tiefbauarbeiten bis ca. 25. Mai dauern. Offenbar dauern sie aber länger als geplant. „Man sieht, dass die Löcher immer noch offen sind, und so schaffen sie es natürlich nicht, diese Maßnahme bis zum ursprünglich genannten Termin abzuschließen“, sagt Pannenbeckers.
Metzger in Moers: „Ich musste auch einen meiner Mitarbeiter entlassen“
Diese Maßnahme hat die Stimmung der Anwohnerinnen und Anwohner weiter aufgeheizt. Einzelhändlerinnen und -händler sehen sich durch die Sperrung in ihrer Existenz bedroht. „Unser Umsatz ist seit der Sperrung trotz Saison um bis zu 30 Prozent zurückgegangen“, sagt Pannenbeckers.
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Diesen Eindruck bestätigt auch Metzgermeister Christoph Santer. Seit Januar kommen weniger Kundinnen und Kunden in sein Geschäft. „Denn für viele ist zum Beispiel die Parkplatzsuche lästig.“ Der Metzgereibesitzer berichtet, dass der Umsatz in seinem Betrieb deutlich zurückgegangen ist – um bis zu 40 Prozent. „Ich musste auch einen meiner Mitarbeiter entlassen, weil ich seinen Lohn nicht mehr zahlen konnte“, sagt Santer und fügt hinzu: „Wir überlegen gerade, wie wir die verbleibenden Mitarbeiter bezahlen können.“
Fernwärmeversorgung Niederrhein: Verzögerung wegen nicht vorhersehbaren Arbeiten
Für die aktuellen Bauarbeiten an der Straße ist die Fernwärmeversorgung Niederrhein zuständig. Auf Anfrage teilt das Unternehmen mit, dass alle Fragen zu den Baumaßnahmen auch von interessierten Anwohnerinnen und Anwohnern direkt vor Ort geklärt wurden. Nach Angaben des Unternehmens wurde die Fernwärmeleitung verlegt, um neue Kundinnen und Kunden zu versorgen, die sich an das Fernwärmenetz anschließen wollten. Diese Anschlüsse wurden zusätzlich im laufenden Betrieb der Maßnahme realisiert. „Wir haben versucht, jeden Kundenwunsch nach eingetroffener Anfrage schnellstmöglich umzusetzen. Diese Arbeiten sind zusätzlich angefallen“, so Projektleiter Christian Sabolcec.
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Deshalb wurde die Bauzeit für die Umsetzung und die unvorhersehbaren Zusatzarbeiten optimiert, wobei auch einige Schlechtwettertage und auch Personalausfälle durch Krankheit und Urlaub bei den Baufirmen berücksichtigt wurden, „um weitere Verzögerungen zu minimieren“, so Sabolcec und ergänzt: „Bei so einem langen Bauabschnitt werden auch immer unvorhersehbare Situationen aufkommen.“
Darüber hinaus wurde von der Denkmalbehörde eine archäologische Baubegleitung auf der Hülsdonkerstraße von der Walpurgis Straße bis zur Fasanenstraße angeordnet. „Die Grabungsarbeiten wurden in diesem Bauabschnitt entsprechend verlangsamt durchgeführt, um der Anordnung der Archäologie Rechnung zu tragen“, so Sabolcec.
Zudem wurden nach Angaben der zuständigen Firma während der Bauarbeiten unter anderem defekte Leitungen anderer Versorgungsunternehmen im Graben freigelegt, welche in dem Zuge sofort erneuert werden mussten. „Im Bereich Hülsdonkerstraße / Fasanenstraße wurde eine mehr als aufwendige Umlegung einer in die Jahre gekommenen Gasleitung durchgeführt, um einen freien Trassenkorridor zu schaffen für die Fernwärmeleitung.“
Baumaßnahmen an der Hülsdonker Straße in Moers: Neuer Termin steht fest
Aus diesen Gründen werden die Bauarbeiten an der Fernwärmeleitung in der Hülsdonker Straße nicht wie ursprünglich geplant am 25. Mai abgeschlossen sein. Allerdings sollen die Bauarbeiten laut Fernwärmeversorgung Niederrhein nach derzeitigem Stand am Freitag, 7. Juni 2024, abgeschlossen sein. „Zu diesem Termin soll die Einbahnstraßenregelung aufgehoben werden“, so Sabolcec.
Dieser Termin werde derzeit mit allen Beteiligten abgestimmt. In Abstimmung mit der Verkehrsbehörde, der Verkehrssicherheit und den Baufirmen werden derzeit die Arbeiten geplant. „Diese umfassen das Aufheben der Einbahnstraße, Abbau der Lichtsignalanlage an der Kreuzung Unterwallstraße / Hülsdonker Straße, Abbau der Umleitungsregelung und nicht zu vernachlässigen, die Wiederinbetriebnahme der vorhanden Ampelanlage“, teilt Sabolcec auf Anfrage dieser Redaktion mit.
Sabolcec bestätigt dabei, dass Interesse der Firma daran besteht, die Baumaßnahme zum Abschluss zu bringen. Deswegen sei Fernwärmeversorgung Niederrhein mit der Bauzeit und der gesamten Umsetzung der Maßnahme durch die ausführenden Unternehmen und Abstimmung sämtlicher Behörden überaus zufrieden, sodass die Arbeiten zum Abschluss kommen. „Die Arbeiten wurden gemeinsam mit der Enni mit höchster Priorität geplant und durchgeführt“, heißt es.