Herne. In der Nacht zu Samstag ist der Mega-Feuerwerksverkauf in Herne gestartet. Um Mitternacht war es laut Veranstalter brechend voll.

Raketen, Böller, Tischfeuerwerk: Die Regale in der großen Halle an der Werderstraße in Herne sind gut gefüllt. Mindestens genauso gut gefüllt ist der Parkplatz vor der großen Lagerhalle, die normalerweise einen Großhandel für Sanitärbedarf beherbergt. Beim Ankommen weist ein Mann die Autofahrerinnen und Autofahrer zu ihrem Parkplatz. Der Andrang beim Mega-Feuerwerksverkauf ist am Samstagmittag groß.

Noch größer sei er in der Nacht gewesen, berichtet Organisator Kemal Darakci. Um Mitternacht hatten sich die Türen zu der großen Halle geöffnet, was sich viele Bölller-Fans nicht entgehen ließen. „Es war brechend voll“, so Darakci.

Lange Schlange an der Kasse beim Feuerwerksverkauf in Herne

Das sei jedes Jahr so. Seit mittlerweile zehn Jahren bietet Darakci den Feuerwerksverkauf an. Los geht es immer wenige Tage vor Silvester. Und damit scheint er noch immer einen Nerv zu treffen. Die Schlange vor der Kasse ist so lang, dass kaum mehr ein Durchkommen möglich ist. Die Kundinnen und Kunden, die am Samstagmittag gekommen sind, tragen viele Feuerwerkskörper und Böller mit Namen wie „Böse Oma“ zu ihren Autos.

Feuerwerksverkauf
Der Feuerwerksverkauf findet in den Hallen eines Großhandels für Sanitärbedarf statt. © Lea Wittor | WAZ

So auch Robin und Michael. Sie kommen aus Schwerte und seien eher durch Zufall auf den Verkauf gestoßen, berichten sie, als sie die Halle mit ihren Böllern verlassen. „Es ist das erste Mal seit meiner Jugend, dass ich wieder böllern werde“, sagt Robin. Darauf freue er sich. Viel hätten sie aber nicht gekauft, sonst hätte es Ärger mit ihren Frauen gegeben, sagen sie und lachen. 70 bzw. 110 Euro haben die Männer dann aber doch ausgegeben.

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Schon vorab hätten die Kundinnen und Kunden Böller vorbestellen können, erklärt Darakci. Dieses Angebot hätten viele genutzt. Neben den großen Raketen werden auch kleinere Knaller für Kinder verkauft. Und was verkauft sich am besten? „Wunderkerzen“, sagt Darakci. „Die sind bei den Frauen besonders beliebt.“

Die Nachfrage nach dem Feuerwerk scheint noch immer ungebrochen. Und das, obwohl immer mehr Stimmen laut werden, die ein Böllerverbot fordern. Zum einen aus Umweltschutzgründen, zum anderen zum Schutz der Tiere. Doch das sei nur die eine Seite, die gezeigt werde, sagt ein Mitarbeiter.

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Denn auch in der Feuerwerksbranche habe sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Viele Feuerwerkshersteller verzichteten beispielsweise auf Plastik. Andere Feuerwerkskörper seien besonders leise, um die Tiere nicht zu sehr zu erschrecken.

Feuerwerksverkauf
Kemal Darakci organisiert den Feuerwerksverkauf an der Werderstraße. © Lea Wittor | WAZ

Von einem generellen Böllerverbot halte der Mitarbeiter nichts. Im Gegenteil: Dadurch würde sich das Problem nur verschlimmern. „Dann kaufen sich alle das illegale Zeug und das ist deutlich gefährlicher.“ Mit dem legalen Feuerwerk könne man sich natürlich auch verletzen, „aber das reißt einem nicht die Gliedmaße ab“. Und Darakci hat noch einen Tipp, wie die Haustiere vor dem Lärm geschützt werden könnten: „Einfach die Musik lauter drehen.“

Zwei Monate habe die Vorbereitung für den Verkauf gedauert. Noch bis zum 31. Dezember können die Böller an der Werderstraße gekauft werden. Darakci verspricht: „Bei uns geht keiner leer aus.“

Am 30. Dezember hat der Verkauf von 8 bis 24 Uhr geöffnet, am 31. Dezember von 8 bis 22 Uhr. Adresse: Werderstraße 57.