Herne. Der Mittelalter-Adventsmarkt kommt zum Schloss Strünkede zurück. Eine Rolle spielt dabei der Trubel um den Markt im Dortmunder Fredenbaumpark.

Nach dem Aus für den Mittelalter-Adventsmarkt am Schloss Strünkede hatte kaum noch jemand mit einer Rückkehr nach Herne gerechnet. Jetzt kommt die Agentur „Sündenfrei“ (gerade erst Veranstalter des Mittelalterspektakels) zurück nach Herne. Der Mittelalter-Adventsmarkt soll sogar noch größer werden und länger dauern.

Nach Aus für Lichtermarkt in Dortmund: Viele Händler freigeworden

„Wir sind guter Dinge, dass wir den Markt vollkriegen“, sagt Veranstalter Henri Bibow, der im vergangenen Jahr noch pessimistisch die Segel gestrichen hatte. Er sehe in diesem Jahr eine völlig veränderte Ausgangssituation. Nach dem Aus für den Phantastischen Lichter-Weihnachtsmarkt im Dortmunder Fredenbaumpark seien etliche Händler frei geworden. Die Großveranstaltung hatte viele Schausteller und Gastronomie-Betriebe aus der Szene von Dezember bis in den Januar hinein ausgelastet.

„In Dortmund waren 150 Händler aus der Szene gebunden“, erklärt Bibow. Gründungsvater Gisbert Hiller hatte in Dortmund nach einem Streit mit dem neuen Veranstalter erklärt, einen anderen Ort in einer anderen Ruhrgebietsstadt für den Lichterweihnachtsmarkt zu suchen. In Dortmund findet jetzt stattdessen „Winterlights“ mit vielen großen Konzerten, aber offensichtlich weniger Ständen statt, mutmaßlich mit weniger mittelalterlichem Anteil.

Wann findet der mittelalterliche Weihnachtsmarkt in Herne am Schloss Strünkede statt?

Henri Bibow freut sich, dass die Händler mit ihren freien Kapazitäten jetzt in Herne zur mittelalterlichen und weihnachtlichen Kulisse beitragen können. Ein Hingucker soll das große Eingangstor zum Schloss werden. Erst am Wochenende hatte Bibow mit einer großen Projektionsshow gezeigt, wie sich das Schloss als besondere Kulisse inszenieren lässt.

Der Herner Adventsmarkt wird von sechs Tagen auf neun Tage verlängert, aufgeteilt auf drei Adventswochenenden. Das Mittelalter-Event findet statt am: 5. bis 8. Dezember (2. Advent), 12. bis 15. Dezember (3. Advent) und 19. bis 22. Dezember (4. Advent). Bei der bislang letzten Auflage im Jahr 2022 hatte „Sündenfrei“ nur zwei Wochenenden bespielt.

Henri Bibow ist Veranstalter von der Agentur Sündenfrei (Archivfoto).
Henri Bibow ist Veranstalter von der Agentur Sündenfrei (Archivfoto). © WAZ FotoPool | Wolfgang Quickels

Wie sieht der Adventsmarkt in Herne aus?

„Wir hatten immer den Wunsch, wieder in Herne etwas zu machen“, sagt Bibow, der deutschlandweit Mittelaltermärkte organisiert. „Wir nutzen natürlich die Chance, dass in Dortmund Händler freiwerden.“ Der Markt in Herne lebe von den Ständen und Händlern, die mit einem interessanten Angebot den Markt zur Attraktion machen.

Bibow setzt auch darauf, dass sich auch frühere Fredenbaumpark-Besucher in Herne tummeln werden. „Wir gehen davon aus, dass auch ein paar nach Herne kommen.“ Allerdings dürfe man nicht solch eine riesige Veranstaltung wie im Fredenbaumpark erwarten. „Es wird nicht so gigantisch wie in Dortmund.“

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Kleiner, aber gemütlicher als in Dortmund

Der Markt am Schloss Strünkede werde kleiner, aber auch gemütlicher, betont Bibow. Es werde auch keine großen Shows und Konzerte geben. In Dortmund hatte es bereits in den vergangenen Jahren mehrere Großkonzerte von Bands aus der Mittelalter-Szene gegeben.

Henri Bibow hatte im vergangenen Jahr nur 15 von mindestens 30 erforderlichen Zusagen für seinen Adventsmarkt am Schloss Strünkede gehabt und daraufhin die Veranstaltung zum Bedauern der Stadt abgesagt. Der Adventsmarkt nutzt die Kulisse des Schlosses. Auch der Park wird bespielt und beleuchtet.

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