Herne. Am Ende eines Sommertags liegt oft viel Müll im Gysenbergpark. Dann muss stundenlang aufgeräumt werden. Der Park wünscht sich Hilfe vom KOD.

Müll und Hundekot im Revierpark Gysenberg: Die Hinterlassenschaften von Besucherinnen und Besuchern sind in diesen Wochen, da hochsommerliche Temperaturen die Menschen nach draußen locken, spätesten am Ende eines Tages deutlich sichtbar. Für viele Gäste ist der Dreck ein großes Ärgernis - ebenso für die Betreiber des Parks.

WAZ-Leserin Monika Steen ist nur eine von vielen Menschen, die sich über den Abfall und Dreck in Hernes grüner Lunge aufregt. Siehe Hundekot: Sie sei eine verantwortungsvolle Hundehalterin, die nicht nur die Häufchen ihres Tieres, sondern auch die von fremden Hunden beseitige, schreibt sie an die WAZ. Sie ärgere sich darüber, dass die liegengelassenen Haufen dafür sorgten, dass Hunde verteufelt, ja dass deshalb sogar Giftköder ausgelegt würden. Hinzu komme der ganze Müll, den Ausflüglerinnen und Ausflügler hinterließen. Steen fragt: „Warum regt sich darüber niemand auf?“ Sie appelliert an die Parkbesucherinnen und -besucher: „Nutzt die Tonnen oder nehmt eure Verpackung mit nach Hause!“

Herner Gysenbergpark: Jeden Morgen aufs Neue startet eine Müllrunde

Ärgert sich über Müll im Gysenberg: Revierpark-Chef Lothar Przybyl.
Ärgert sich über Müll im Gysenberg: Revierpark-Chef Lothar Przybyl. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Er könne der Parkbesucherin „leider nur Recht geben“, sagt Lothar Przybyl, Chef der Revierpark Gysenberg GmbH - und Besitzer eines Pudels. Er sei genauso verärgert über Müll und Hundehaufen, den Parkbesucherinnen und -besucher in „seinem“ Park, aber auch an anderen Stellen in der Stadt hinterließen, sagt er zur WAZ. Das Müllaufkommen im Gysenberg sei besonders bei sommerlichen Temperaturen groß - und nochmal größer an Wochenenden, Ferien- oder Feiertagen und bei Veranstaltungen mit gutem Wetter. Dann seien die Wiesen voller Menschen, die zum Picknick kämen oder den ganzen Tag im Park blieben. Mehrere Tausend Gäste seien keine Seltenheit. Viele entsorgten ihren Müll auch durchaus. Aber eben nicht alle: „Leider gibt es auch diejenigen, die alles liegen und stehen lassen.“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stünden dann - leider - „in der ärgerlichen Pflicht, immer wieder täglich voller Geduld den Müll der unvernünftigen Menschen zu entsorgen“. Konkret: Jeden Morgen aufs Neue starte eine Müllrunde - „beginnend an der alten Rentei bis zum Lago und dann wieder retour über die Promenade am Waldrand“. Drei Mitarbeiter seien dann mit einem Gitter-Rollwagen und einem Fahrzeug - je nach Müllaufkommen - bis zu mehrere Stunden unterwegs, um an über 80 Sammelstationen den Müll zu entsorgen.

Ein weiterer Müllhaufen: Verschmutzung Gysenberg.
Ein weiterer Müllhaufen: Verschmutzung Gysenberg. © Monika Steen

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Zusätzlich gebe es an Wochenenden und Feiertagen Parkaufsichten, die bei Auffälligkeiten eine Ansprache an Parkbesuchende hielten, wenn das Verhalten auffällig sei. Der Revierpark-Geschäftsführer wünscht sich in diesem Zusammenhang gerade auch bei sommerlichen Temperaturen „eine deutliche Präsenz des Kommunalen Ordnungsdienstes“ (KOD). Bislang zeige dieser im Gysenbergpark nur sporadisch Flagge.

Hernes grüne Lunge: der Revierpark Gysenberg.
Hernes grüne Lunge: der Revierpark Gysenberg. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Der KOD, so Przybyl, könnte durch Streifen die Parkaufsicht – häufig Bundesfreiwilligen-Dienstleistende und Studierende in Minijobs – unterstützen. Natürlich gebe es wegen der Zugehörigkeit des Parks zur Revierpark Gysenberg GmbH Gründe, den Park nicht als Areal zu betrachten, das vom KOD betreut werden müsse, weiß er. „Dennoch würde ich mir gerade an dieser größten zusammenhängenden Erholungsfläche in unserer Stadt eine kreative Lösung wünschen, den Park in die Begehungspläne des KOD mit einzubeziehen“, so der Revierpark-Chef.

Um Müllsünderinnen und -sünder abzuschrecken, prüfe der Revierpark nun die Einführung von Vertragsstrafen. Soll heißen: Wer Dreck hinterlässt und erwischt wird, könnte dann zur Kasse gebeten werden. Ein entsprechendes Konzept werde gerade diskutiert, sagt Przybyl.