Herne. Katzendrama in Herne: Katzen wurden in Mülltonnen entsorgt. Eine Katze versteckte sich nach ihrer Rettung. Nun wurde sie eingefangen.
- Mitarbeiter von Entsorgung Herne haben drei Katzen aus Mülltonnen befreit
- Für die Katzenmutter kam jede Hilfe zu spät
- Entwischte Katze konnte jetzt mit einer Lebendfalle geshcnappt werden
In Herne haben Mitarbeiter von Entsorgung Herne drei Katzenbabys aus Mülltonnen gerettet. Für die Katzenmama kam dagegen jeder Hilfe zu spät. Die Tierschutzorganisation PETA hat eine Belohnung ausgesetzt, die zum Täter führen soll.
Es seien die letzten Mülltonnen der Cranger Kirmes gewesen, aus denen ein Mitarbeiter ein herzzerreißendes Miauen gehört habe, so Entsorgung Herne in einem Facebook-Post. In der Tonne habe ein klitzekleines Katzenbaby gesessen, dem das Wasser buchstäblich bis zum Hals gestanden habe. Der Mitarbeiter habe sich sofort um das Tier gekümmert: Er brachte das Kätzchen zum Tierarzt, wo es gesäubert, entwurmt, geimpft und von Flöhen befreit wurde. Nun wohne das Kleine bei dem Kollegen. Die Verantwortlichen beim städtischen Tochterunternehmen sind fassungslos: „Wer entsorgt bitte lebende Tiere in Mülltonnen? Für uns unbegreiflich, wir sind entsetzt!“, heißt es auf der Facebook-Seite von Entsorgung.
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Doch das sei nur ein Teil der Geschichte. Ein anderes Team habe weitere Mülltonnen von der Cranger Kirmes zum Betriebshof gefahren und diese in einem großen Container ausgeleert. „Hier wurden zwei weitere Katzenkinder und eine – leider tote – Katzenmama gefunden“, so Entsorgung Herne weiter. Eines der Kleinen sei verängstigt über den Betriebshof abgehauen und habe sich auf dem Wertstoffhof versteckt - lange erfolgreich. Das andere Kätzchen habe ein weiterer Kollege mit großem Herz unter seine Fittiche genommen und „adoptiert“. Die Kitten seien von Tierärzten auf etwa acht bis neun Wochen geschätzt worden und schienen aus einem Wurf zu stammen.
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Das verschwundene Kätzchen habe nun nach Tagen eingefangen werden können, teilt Entsorgung Herne am Dienstag, 27. August, mit. „Hurra – das dritte Katzenbaby ist in Sicherheit! Das süße Kleine hat unser Angebot der Lebendfalle angenommen und ist, wenn auch geschwächt und leicht unterernährt, jetzt in allerbesten Händen“, so das Unternehmen auf seiner Facebook-Seite. Für Wärme, Futter und ein sicheres Zuhause sorge jetzt „ein weiterer Herzensmensch, der uns eine Futterspende gebracht und gleich seine Hilfe angeboten hat, die wir sehr gerne angenommen haben“. Der Herzensmensch heiße Eva und habe in Herne eine Auffangstation und den kleinen „Stromer“ zum Aufpäppeln abgeholt. „Wir hoffen sehr, dass auch dieses Kätzchen ein neues Zuhause finden wird“, so Entsorgung weiter.
Schon zuletzt hieß es auf der Facebook-Seite: „Wir von Entsorgung Herne sind stolz auf unsere empathischen Mitarbeiter und übernehmen als Dankeschön die ersten Untersuchungs- und Kastrationskosten für beide Katzenkinder.“ Entsetzt zeigt sich das Abfuhrunternehmen dagegen über die Menschen, die Tiere in Mülltonen entsorgen. Und es stellt klar: „In Herne gibt es übrigens eine Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen.“
Nach der Veröffentlichung des WAZ-Berichts meldete sich auch PETA zu Wort. Um den Fall aufzuklären, setze die Tierschutzorganisation eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur Verurteilung der Verantwortlichen führen. „Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym“, heißt es in einer Mitteilung von Peta.
Und weiter: „Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Suche nach dem Täter unterstützen, um herauszufinden, wer die Katzenfamilie herzlos in Mülltonnen entsorgt hat und potenzielle Zeugen ermutigen, bei Tiermisshandlungen nicht wegzusehen“, so Lisa Bechtloff, Fachreferentin bei PETA . „Wir setzen uns dafür ein, dass der Täter schnell überführt und zur Rechenschaft gezogen wird.“ PETA fordert harte Strafen für Tierquäler, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen: „Wer wehrlose Tiere quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“