Herne. Schokolade, Deko, Schmuck: Dieser Laden in Herne-Mitte ist etwas Besonderes - und das seit 50 Jahren. Nun wird groß gefeiert.
Kaffee, Tee, Schokolade, Schmuck und Taschen: Die Auswahl in dem Weltladen Esperanza in Herne ist groß. Seit mittlerweile 50 Jahren verkauft der Laden nun schon fair gehandelte Dinge aus der ganzen Welt.
Eine, die seit Jahren regelmäßig in dem Laden einkaufen geht, ist Evi Jung. Die 68-Jährige ist vom Konzept des Ladens überzeugt. Am häufigsten kaufe sie Schokolade und Kaffee, erzählt sie. Aber auch Schmuck dürfe nicht fehlen, sagt sie und zeigt begeistert ihre Kette und die Ohrringe, die sie gerade trägt. Ob für sich selbst oder auch als Geschenk - in dem kleinen Laden an der Freiligrathstraße 19 finde sie immer was Passendes. Neben Schokolade und Lebensmitteln gibt es auch viele selbstgemachte Deko-Artikel oder Küchenutensilien wie Tassen und Teller aus Kenia. Auch Notizhefte und Holzfiguren finden sich in dem Regal.
Eröffnung 1974 an der Von-der-Heydt-Straße
Christa Winger leitet das Geschäft ehrenamtlich seit vielen Jahren. 2010 sei sie durch Zufall über ihren Sohn, der damals Messdiener in der Gemeinde St. Bonifatius gewesen sei, auf den Laden gestoßen und führt ihn nun mit viel Leidenschaft. „Wir müssen an die Menschen im globalen Süden denken“, betont sie. Durch den Weltladen werde die Arbeit dieser Menschen wertgeschätzt und unterstützt.
Und was läuft am besten? Schokolade, Tee und Kaffee seien sehr beliebt, sagt Winger. Aber auch die Nachfrage nach recycelten Taschen sei groß. Bis zur Corona-Pandemie sei es in dem kleinen Laden sehr gut gelaufen. Durch hohe Kosten im Energiesektor sei es dann aber schwieriger geworden. Insgesamt 15 Ehrenamtliche arbeiteten zurzeit in dem Laden. Weitere Hilfe könnten sie immer gebrauchen.
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Die Geschichte des Weltladens begann 1974 mit der Eröffnung an der Von-der-Heydt-Straße. In einem Fachwerkhaus versammelten sich die „Weltverbesserer“ um Pfarrer Harald Rohr in einem ehemaligen Nähgeschäft. Diskussionen seien dort an der Tagesordnung gewesen, schließlich wollte man die Welt verbessern, um den ärmeren Menschen des globalen Südens neue Perspektiven zu bieten, heißt es auf der Website des Geschäfts.
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Der Laden sei dann noch an zwei Standorten auf der Heinrichstraße ansässig gewesen, bevor er 2004 auf der Freiligrathstraße 19 sein neues Zuhause bezogen habe. Mit dem Umzug fand auch die Namensänderung statt, fortan hieß er: Weltladen Esperanza. Er sei der drittälteste in Deutschland.
Jubiläum wird im und am Weltladen gefeiert
Die Feier zum 50-jährigen Jubiläum des Weltladens wird am Freitag, 6. September, um 11 Uhr von Bürgermeister Kai Gera eröffnet. Sie werde musikalisch von drei Sängerinnen aus der Oberstufe des Haranni-Gymnasiums begleitet. Dann folge eine Gesprächsrunde über 50 Jahre Fairer Handel in Herne mit Martin Domke, Markus Heißler, Marlies Schmidtpott und Karin Rohr, Ehefrau des verstorbenen Harald Rohr. Außerdem informiere Yayrator Glover aus Ghana über die Bedeutung des Fairen Handels und den biologischen Anbau im Globalen Süden. Anschließend lädt der Weltladen zu einem fairen Imbiss mit Getränken ein. Weitere Programmpunkte: ein Auftritt der Trommel AG der Hans-Tilkowski-Schule, ein Fairtrade-Quiz, eine Schokoladenverkostung, ein Färbeworkshop und ein Glücksrad.