Herne. Der Wanne-Eickeler Mondpalast trauert um Gerd Pieper: Wie das Volkstheater und Christian Stratmann den Verstorbenen würdigen.

Die Mondpalast-Familie trauert um Gerd Pieper: Nach dem Tod des Unternehmers hat das Wanne-Eickeler Volkstheater die Theaterfahnen auf halbmast geflaggt. In einer Stellungnahme würdigen der Mondpalast sowie Prinzipal Christian Stratmann den am Dienstag, 2. Juli, im Alter von 80 Jahren gestorbenen Wanne-Eickeler und heben dessen großen Verdienste um die Kultureinrichtung an der Wilhelmstraße hervor.

Als einen der „engsten und liebsten Freunde“ bezeichnet der Mondpalast den Verstorbenen. „Gerd Pieper war ein großartiger Mensch und mir ein enger Freund, dem das Wohl Wanne-Eickels und der Menschen in dieser Stadt am Herzen lag“, erklärt Christian Stratmann, der das Haus 2023 an Marvin Böttcher verkauft hat. Wann immer es Pieper und seiner Ehefrau Gabriele möglich gewesen sei, hätten sie an den Premieren der Mondpalast-Komödie teilgenommen, heißt es weiter in der Pressemitteilung des Mondpalasts.

Der letzte Besuch im Mondpalast: Im Januar 2024 waren Gerd und Gabriele Pieper anlässlich des 20-jährigen Bestehens zu Gast an der Wilhelmstraße - sehr zur Freude von Prinzipal Christian Stratmann (li.).
Der letzte Besuch im Mondpalast: Im Januar 2024 waren Gerd und Gabriele Pieper anlässlich des 20-jährigen Bestehens zu Gast an der Wilhelmstraße - sehr zur Freude von Prinzipal Christian Stratmann (li.). © Mondpalast | Max Schneider

„Gerd Pieper geht im Park spazieren und trifft einen Engel“

Wie wohl sich der langjährige Chef der größten inhabergeführten Parfümerie-Kette Deutschlands im Volkstheater gefühlt habe, habe sich 2008 gezeigt: „Anlässlich seines 65. Geburtstages überraschte Gabriele Pieper ihren Mann mit einem sehr persönlichen und zugleich humorvollen Geschenk: der eigens für den Jubilar inszenierten Komödie ,Gerd Pieper geht im Park spazieren und trifft einen Engel‘.“ Die Festgesellschaft sei hingerissen gewesen.

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Und als das Theaterschiff während der Corona-Pandemie in schwere See geraten sei, habe Pieper das Haus spontan mit einer „beachtlichen Summe“ aus seinem Privatvermögen unterstützt: „Da flossen nicht nur bei Christian Stratmann Tränen.“ Gerd Pieper hatte seine Spende damals so begründet: „Der Mondpalast von Wanne-Eickel ist einzigartig. Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass es dieses wunderbare Volkstheater nicht mehr gibt.“ Die Höhe der Summe ist öffentlich nie genannt worden.

Am 28. August 2008 feierte Gerd Pieper (li.) seinen 65. Geburtstag im Mondpalast. Unter den Gästen: der frühere NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement.
Am 28. August 2008 feierte Gerd Pieper (li.) seinen 65. Geburtstag im Mondpalast. Unter den Gästen: der frühere NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement. © WAZ | Ilias Abawi

Auch wenn die gesundheitlichen Herausforderungen Gerd Piepers seit langem bekannt gewesen seien, so das Theater weiter, sei die Nachricht von seinem Tod für alle überraschend gekommen. „Die Mondpalast-Familie verneigt sich in dankbarer Erinnerung vor einer außergewöhnlichen Persönlichkeit und einem großen Wanne-Eickeler“, heißt es abschließend. loc