Herne. Einmal im Freibad campen? Für 350 Eltern und Kinder in Herne geht ein Traum in Erfüllung. Was die Übernachtungsparty zum Kult machte.
Familie Ulber hat aufgetischt. Käsehäppchen, Weintrauben. „Wir sind ja keine Amateure“, sagt Vater Marius. Der 34-Jährige und seine Familie gehören zu den gut 350 Gästen, die bei der Camping-Premiere im Südpool dabei sind. Eine Nacht im Freibad? Für etliche Übernachtungsgäste geht ein Traum in Erfüllung.
Camping auf dem Südpool-Gelände – ein Traum wird wahr
„Das ist typisch Ruhrgebiet: Aus wenig sehr viel machen“, sagt Marius Ulber. Er lobt das Team vom Freibad, die Auszubildenden, die sich mit spürbarer Begeisterung den Abend und die Nacht um die Ohren schlagen. Überall stehen Helferinnen und Helfer, die versuchen, den Gästen jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
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Die Liegewiese sieht aus wie ein Campingplatz. Vom kleinen Zwei-Mann-Klappzelt bis zur Glamping-Arena für zwei Großfamilien ist alles dabei. Die Gäste haben Bollerwagen mit Schlafsäcken, Isomatten, Kühltruhen, Fässer und mehr herangeschafft. Die Infrastruktur mit Toiletten und Duschen ist ja sowieso vorhanden und hier besser als auf so manchem Campingplatz.
Stockbrot und ein abendliches Bad im Freibadbecken
Bis 22 Uhr dürfen die Gäste ins Becken und eine abendliche Runde ziehen oder nur etwas plantschen. Warm genug ist es ja. Die Organisatoren haben in magischer Prophezeiung den Abend mit den mit Abstand stabilsten Wetterverhältnissen erwischt. „Es ist wunderschön und wir freuen uns, dass so viele Besucher an unserem Camping teilnehmen“, sagt Veranstaltungsmanagerin Wioleta Czebotorowicz (36). „Die Resonanz ist sehr positiv und wir freuen uns, dass wir gleich mit dem Stockbrot anfangen können.“
Die hungrige Horde stellt sich brav in die Schlange, während das Team - perfekt vorbereitet - Teigportionen aus den riesigen Schüsseln verteilt. Sogar an Stöcke ist gedacht. „Jeder bekommt einen Stock und natürlich genügend Brot, dass es auch passt“, sagt Czebotorowicz.
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Fiete zeigt unterdessen das Zelt der Ulbers: Der Fünfjährige hat sich den Platz in der Mitte reserviert. Wenn denn nicht der Papa schnarchen würde. Aber das verschweigen wir natürlich. Papa hat draußen eine Lampe, die Fliegen und Mücken den Garaus macht, auf dem Tisch stehen. Von Profis lernen...
Die Erwartungen an die Nacht? Wenig Schlaf!
„Wir wohnen nicht weit weg, haben ein neues Zelt gekauft und wollten das gerne ausprobieren“, sagt Vitali Renner. Der 40-Jährige sitzt ebenfalls mit der Familie an einer der großen Feuerschalen, die das Team herangeschafft hat. „Wir hatten nicht erwartet, dass hier so ein großer Ansturm sein wird. Wir haben einige alte Bekannte getroffen.“ Nur ein kleiner Zwischenfall. Das nagelneue Zelt musste gleich geflickt werden. „Wir haben es hinbekommen“, sagt Vitali.
Ann Katrin Böttner (30) und Annika Frerichs (36) sind mit Kindern, aber ohne Männer da. Bevor einer was Falsches denkt: Bei den Böttners passt der Herr des Hauses auf den Säugling auf. Für Annika Frerichs ist es die allererste Nacht überhaupt im Zelt. Wie sind da die Erwartungen? „Wenig Schlaf!“
Zu Gast sind 350 Gäste mit insgesamt 82 Familien, 140 Erwachsenen und 170 Kindern, dazu eine Schulklasse mit 30 Kindern plus Lehrkräfte. Wioleta Czebotorowicz plant unterdessen für die Nacht eine Nachtwanderung und Überraschungen für die Kinder. Spukt’s denn auch im Freibad? „Manchmal...“
