Herne. Die Stadt will den Kampf gegen verwahrloste Häuser besser koordinieren. Warum passiert das erst jetzt? Ein Kommentar von Lars Christoph.

Die Stadt hat eine zentrale Koordinierungsstelle für Problemimmobilien eingerichtet. Und das ist auch gut so, wirft aber eine Frage auf: Warum ist dieser Schritt nicht längst erfolgt? Schließlich steht das Thema Problemhäuser/Schrottimmobilien seit vielen Jahren in der Verwaltung auf der Agenda, weil die Zahl der Klagen von Bürgerinnen und Bürgern stetig zugenommen hat.

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Was besonders irritiert: Die Stadt kann nach eigenen Angaben derzeit nicht mal beziffern, wie viele Problemimmobilien es in Herne insgesamt gibt. Das war zwischenzeitlich mal anders. Warum die Verwaltung sogar noch hinter frühere Standards zurückfällt, darüber lässt sich nur mutmaßen. Ein möglicher: Sobald mehrere Fachbereiche beteiligt sind, treibt Bürokratie bisweilen besondere Blüten.

Bleibt zu hoffen, dass bei der Stadt nun endlich ein transparentes und vor allem funktionierendes System geschaffen wird, um dieses Problem einzudämmen und schlimmste Auswüchse zu verhindern. Dank der lauter werdenden Kritik aus der Politik - vor allem in Wanne kochten zuletzt Emotionen hoch - dürfte sich der Handlungsdruck deutlich erhöht haben. Anders geht es offenbar nicht.