Herne. Picknick und Party, Kultur und Kulinarisches Beim beliebten Nightlight-Dinner brummte es am Freitagabend auf der Herner Bahnhofstraße.
Beim Nightlight-Dinner ist die Herner Fußgängerzone am Freitagabend zur längsten Picknick-Tafel Deutschlands geworden: Vom Europaplatz bis zum Robert Brauner Platz spielten mehrere Bands, andere Künstler waren als Walk Acts unterwegs und diverse Installationen erleuchteten die Bahnhofstraße. Auch das Wetter spielt mit, trotz der Regenschauer tagsüber können die Besucher einen lauen Sommerabend mit einer frischen Brise genießen.
Nightlight-Dinner in der Herner Innenstadt
Die Tische, die sich in einer langen Reihe durch die Fußgängerzone ziehen, sind voll besetzt, die Gäste essen und plaudern gut gelaunt. Sie haben sich ein Dinner-Paket mitgebracht oder genießen die gastronomischen Angebote. Viele begrüßen Freunde, andere schlendern neugierig umher. Die Besucherinnen und Besucher sind so bunt gemischt wie das Programm: Viele wollen feiern und Party machen, aber auch zahlreiche Familien mit Kindern sind dabei, es ist richtig viel los.
Vom Robert Brauner Platz sind schon von weitem die Klänge des DJ-Projekts Tunelezz and Friends zu hören. Hart pulsiert hier der Beat, viele kommen in Discostimmung und tanzen spontan los, unter dem Beifall anderer Gäste. Immer wieder animieren die Jungs auf der Bühne zum Mitmachen: „Los, alle Hände hoch! Kennt ihr ‘Friesenjung’?“
Doch nicht alle sind so begeistert. „Die Musik schallt zu den anderen Bühnen rüber“, meint ein Besucher. „Außerdem ist es keine Live-Musik, das passt nicht zum Konzept. Aber es ist ein tolles Fest“, freut er sich und genießt sichtlich den flippigen Jazzsound, den das Elmar Dissinger Trio und Carlotta Ribbe präsentieren. „Das ist meine Musik!“
Der Rascal’s Corner-Song „Baby would you come with me“ erklingt an der Ecke Neustraße. Hier spielt die Jeanine Vahldiek Band, auch die Band mit der Harfe genannt, begleitet von Ukulelenbass und Hawaiigitarre. Immer wieder bleiben Besucherinnen und Besucher bei den oft kegelförmigen Installationen in leuchtenden Farben stehen.
Den Kindern haben es die Pilze zwischen der Heinrich- und der Viktor Reuter-Straße angetan. Dort können sie nämlich QR-Codes entdecken, die eine Geschichte erzählen. „Noch eine Runde“, drängt ein Mädchen ganz begeistert. „Los!“ Viele Fans finden auch die Walk Acts, vor allem Bastian der Gärtner. „Der hat mir besonders gut gefallen“, schwärmt der 12-jährige Ayaz aus Herne. „Ich vermisse ihn jetzt schon“, meint auch sein Bruder Rony. Ihr Freund Arian (11) aus Bielefeld ist auch ganz begeistert: „Richtig schön ist es hier!“
Zu stummen Filmstars werden vier Herren in verschiedenfarbigen Anzügen, grün, rot, schwarz und gelb mit Leuchtstreifen. Mit maskenhaften Gesichtern geistern sie in Zeitlupe durch die Fußgängerzone und werden dabei immer wieder fotografiert und gefilmt, manche Besucher laufen sogar mit ihnen mit und drehen dabei Selfies.
Zufrieden ist auch die junge Singer-Songwriterin Stina Holmqvist, die zum ersten Mal in Herne auftritt und mit ihrer immer wieder soulig aufblühenden Stimme eigene Songs wie „Doubts“ interpretiert. „Dass man hier Menschen aus ganz verschiedenen Kulturen zusammenbringt, das finde ich sehr spannend und sehr schön.“
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Tango- und Operettenklänge steuert das Salonorchester Cantabile bei, frischen Pop spielen die Acoustic Monks, Hits aus den 70ern und 80ern erklingen beim „Duo Viva l’Amour“ am Europaplatz. Eine besondere Attraktion bieten die Firedancer mit ihren atemberaubenden Shows am Rondell an der Glockenstraße. Furios wirbeln ihre Leuchtstäbe in wechselnden Lichtstimmungen, rasant tanzen sie dabei selbst über den Platz, sogar ein orientalischer Bauchtanz ist im Programm.
„Das war total schön“, freut sich Galinde Latzel-Hahn. Sie ist aus dem hessischen Felkheim angereist und besucht Freunde. „Wir haben das heute Mittag schon ‘trocken’ gesehen, jetzt aber erlebt man es mit diesen ganzen Lichtreflexen – und es ist einfach faszinierend!“