Herne. Im Sommer 2019 brachte eine entwischte Kobra Herne bundesweit in die Schlagzeilen. Die hohen Kosten für die Suche bleiben an der Stadt hängen.

Fast jedes Jahr hat sein Tier, das das Sommerloch füllt. 2019 war es die Kobra, die aus einer Wohnung in Herne-Holthausen entwischt war. Die Suche nahm mehrere Tage in Anspruch und verschlang tausende Euro. Auf denen bleibt die Stadt Herne sitzen. Das ist der Grund.

Rückblende: An einem August-Sonntag 2019 wurden Stadt und Polizei eine entflohene Monokelkobra gemeldet. Sofort lief eine fieberhafte Suche nach dem giftigen Reptil an, Klebefallen wurden ausgelegt, Mehl verstreut, um der Schlange sprichwörtlich auf die Spur zu kommen. Darüber hinaus mussten rund 30 Anwohner angesichts der Gefahr von Giftbissen ihre Wohnungen verlassen und woanders unterkommen. Experten aus anderen Städten unterstützen die Herner Einsatzkräfte bei der Suche, Politiker forderten schnell neue Regeln für die private Haltung von giftigen Tieren. Der Fall erregte nicht nur bundesweit, sondern auch international Aufsehen, selbst die New York Times berichtete.

Das Medieninteresse während der Suche nach der Kobra war riesig.
Das Medieninteresse während der Suche nach der Kobra war riesig. © Unbekannt | Tobias Bolsmann

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Junger Mann stritt von Beginn an ab, dass die entflohene Schlange ihm gehört

Im Zuge der Suche geriet schnell ein junger Mann in den Fokus. Die Stadt Herne ermittelte schnell, dass er in seiner Wohnung 22 Schlangen, neun Mäuse mit fünf Würfen und 16 Ratten gehalten hat. Doch der junge Mann hatte von Beginn an bestritten, dass auch die Monokelkobra ihm gehörte. Und das hat jetzt Folgen: „Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass der junge Mann der Halter der Kobra war“, so Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Nachfrage der Herner WAZ-Redaktion. Doch um die damals entstandenen Kosten in Höhe von mehreren Zehntausend Euro erfolgreich einklagen zu können, müsste die Stadt Herne dies jedoch gerichtsfest nachweisen. Nach intensiver Prüfung sei man zum Schluss gekommen, dass dies nur schwerlich möglich sein dürfte. Daher habe die Stadt vom Klageweg Abstand genommen.