Herne. In Herne wird eine Sportanlage mit Tribüne, Bolzplatz, Umkleiden und Schulgarten zu einer grünen Oase umgebaut. Nun startet die letzte Phase.
Der Umbau der ehemaligen Sportanlage an der Görresstraße in Herne zu einem grünen Quartiersplatz geht nun in seine dritte und letzte Phase. In einem Jahr, im März 2023, soll alles fertig sein.
Ziel der Maßnahmen sei es, durch die Aufforstung und Bepflanzung das Stadtklima zu verbessern, erklärte Gudrun Kaltenborn vom städtischen Fachbereich Stadtgrün vor dem Start des Umbaus vor zwei Jahren. Zwischen Edmund-Weber-Straße und Hüller Bach soll zudem ein neuer Lebensraum für Flora und Fauna entstehen. Außerdem liege die Fläche in einem Starkregen-Hotspot. Das Regenwasser, so ein weiteres Ziel, soll durch eine abgestufte Bodenmodellierung zurückgehalten werden – und nur bei Starkregen in den angrenzenden Wald beziehungsweise den Hüller Bach abgeleitet werden.
Bolzplatz wird Hügellandschaft mit Blühwiese und Bäumen
Auf dem ehemaligen Aschesportplatz in Röhlinghausen, der bereits teilweise als Parkplatz für die Zweigstelle der Hochschule und Verwaltung in der ehemaligen Görresschule genutzt wird, wurde in einem ersten Schritt auf einer Fläche von rund 4500 Quadratmetern der schmale Waldgürtel verstärkt. Dazu wurden Bäume angepflanzt, außerdem wurde auf dem angrenzenden Rasen auf einer Fläche von rund 1200 Quadratmetern eine Blühwiese angelegt. Der zweite Abschnitt bestand aus der Begrünung des angrenzenden Bolzplatzes. Diese Fläche wird in eine Hügellandschaft mit Blühwiese sowie einigen Bäumen und Sträuchern umgewandelt. Die Bodenarbeiten seien im November 2021 durchgeführt worden, die Pflanzung und Aussaat auf der Blühwiese soll in diesem Frühjahr erfolgen.
Und dann kommt der dritte und letzte Teil. Auf dem Gelände befindet sich noch eine überdimensionierte Zufahrt und ein Parkplatz zu den ehemaligen Umkleidegebäuden sowie der direkt anschließende, inzwischen völlig verwilderte ehemalige Schulgarten der Görresschule, berichtete die Stadt im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung. Da das Gebäude der ehemaligen Grundschule als Schulstandort aufgegeben wurde, werde auch der Schulgarten schon seit Jahren nicht mehr benötigt, so Stadtgrünchef Heinz-Jürgen Kuhl. Deshalb soll dieser, aber auch das ehemalige Umkleidegebäude der Jugendeinrichtung den Herner Falken zur Verfügung gestellt werden. Die Wünsche und Bedürfnisse der Falken würden bei den Planungen berücksichtigt.
Herner Politik begrüßt den Umbau
Die breite Zufahrt zu den Umkleiden, so die Stadt, werde nun entsiegelt, außerdem die zweite Hälfte der ehemaligen Tribünenanlage abgebaut, und die Pflasterfläche neben dem Parkplatz entfernt. Die Flächen im dritten Abschnitt sollen zum Teil bepflanzt und als Blühwiese angelegt werden. Die Flächen vor dem Falkenheim sollen „gärtnerisch aufgewertet“ werden; möglich seien zum Beispiel Hochbeete. Nicht zuletzt: Damit die Falken den ehemaligen Schulgarten nutzen können, sollen die verwilderten Bäume und Sträucher zurückgeschnitten, eventuell teilweise auch gerodet werden. Laut Stadtgrünchef Kuhl müsse die Stadt nichts für den Umbau zahlen: Er werde komplett gefördert.
Die Politik ist zufrieden bis begeistert. Elisabeth Majchrzak-Frensel (SPD) brachte es auf den Punkt: „Ich finde die ganze Maßnahme einfach nur toll“, kommentierte die Ratsfrau im Ausschuss.
>> WEITERE INFORMATIONEN: Schadstoff-Belastung
Auf Nachfrage der Politik bestätigte Stadtgrünchef Heinz-Jürgen Kuhl im Planungsausschuss, dass unter dem ehemaligen Sportplatz Schadstoffe liegen. Durch die Quartierslösung müssten die Schadstoffe nicht entfernt werden, gepflanzt würden Büsche und Bäume mit flachen Wurzeln, die die Schadstoffe nicht aufnähmen. „Das ist eine deutliche Verbesserung der alten Situation“, so Kuhl.
Über die dritte Stufe des Umbaus der Sportanlage entscheidet nach der Diskussion in mehreren städtischen Gremien am Donnerstag, 24. März, 17 Uhr, die Bezirksvertretung Eickel (Sud- und Treberhaus, Eickeler Markt 1).