Herne. Viele Senioren kommen in einem Haus in Herne nur mit Hilfe vor die Tür: Die Aufzugstür öffnet nicht im Erdgeschoss. Das ist aber nicht alles.
Viele Seniorinnen und Senioren, die in einem Haus an der Rottbruchstraße in Herne-Holsterhausen wohnen, fühlen sich seit Wochen eingesperrt. Aufzug und Haustür machen Probleme.
Problem Nummer eins sei der Aufzug, sagt Torsten Becker. Seine Mutter, schwer gehbehindert, könne den Aufzug nicht benutzen, weil im Erdgeschoss die Tür nicht aufgehe. Einfach mal raus könne sie also nicht. Andere Seniorinnen und Senioren, die sich besser bewegen könnten, könnten in der ersten Etage aussteigen und den Rest zu Fuß gehen – sie könne das nicht. Es gebe zwar die Möglichkeit, im Untergeschoss auszusteigen und über den Hinterhof ins Freie zu gelangen. Aber diese Tür sei für die Mutter nicht zu öffnen.
Angehöriger: Zustände sind nicht hinnehmbar
Problem Nummer zwei: Die Haustür könne nicht über die Gegensprechanlage geöffnet werden. Besucherinnen und Besucher oder Lieferdienste, etwa von der Apotheke, könne sie deshalb auch nur mit Hilfe von anderen empfangen, weil sie ihnen ja wegen des kaputten Lifts nicht mal selbst die Tür aufmachen könne. Eine Möglichkeit gebe es noch: Besucherinnen und Besuchern den Schlüssel aus dem Fenster zu werfen. Diese Zustände, sagt Becker, gebe es schon seit vielen Wochen und seien nicht länger hinnehmbar.
In dem Haus an der Rottbruchstraße leben Eigentümerinnen und Eigentümer, sagt Thomas Bruns, Chef der Herner Gesellschaft für Wohnungsbau (HGW). Die HGW-Tochter HBB verwalte das Gebäude. Grund für die lange Wartezeit nach den Technikausfällen seien Lieferengpässe bei den Ersatzteilen. Nach der Nachfrage der WAZ kam aber Bewegung in die Sache. Eine Firma habe eine Überbrückung einbauen können: „Die Haustür lässt sich wieder aus den Gegensprechanlagen der Wohnungen öffnen“, sagt Bruns.
Nach Auskunft der Aufzugsfirma sei zudem „in den nächsten zwei Wochen mit der Wiederherstellung der Öffnungsfunktion der Aufzugstür im Erdgeschoss zu rechnen“.