Herne. Im ehemaligen Karstadthaus in Wanne soll das Urban Arts Center Ruhr entstehen. Es soll zum Anziehungspunkt für Kreative aus der Region werden.
In das ehemalige Karstadthaus in der Wanne-Eickeler Innenstadt soll bald wieder Leben einziehen. Das Urban Arts Center Ruhr soll nicht nur Künstler und Kreative aus der eigenen Stadt anziehen, sondern ein Highlight für das ganze Ruhrgebiet und die Region werden. Das zumindest ist der Plan von Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Stadt und Pottporus. Gemeinsam wollen sie eine Machbarkeitsstudie auf den Weg bringen, um aus dem zum Teil leerstehenden Gebäude einen Hotspot für Künstler zu schaffen.
Die Studie werde vom Land NRW mit 70.000 Euro im Rahmen der Neuen Künste Ruhr gefördert, sagt Oberbürgermeister Frank Dudda bei der Vorstellung des Projekts. Mit dem geplanten Urban Arts Center Ruhr (UACR) soll die Stadtentwicklung, die durch „Wanne.2020plus“ schon im Gange sei, mit der Kultur vernetzt werden. Aus Sicht des Oberbürgermeisters sei der Standort ideal für ein solches Konzept. „Es liegt mitten im Kiez, der sich gerade weiterentwickelt“, sagt Dudda.
Auch für das ehemalige Hallenbad in Eickel sei bereits eine Machbarkeitsstudie erstellt worden. Dort habe sich jedoch herausgestellt, dass die Straßen zu eng seien und das Hallenbad zu weit weg vom Zentrum liege. Mit der direkten Anbindung zum Wanner Hauptbahnhof und der Linie 306, die nach Bochum führt, seien nun beim ehemaligen Karstadthaus die idealen Voraussetzungen gegeben, um auch Künstler aus der ganzen Region anzuziehen.
Herne: Machbarkeitsstudie für Urban Art Center soll auf den Weg gebracht werden
Auch interessant
Der Eigentümer der Immobilie an der Ecke Hauptstraße/ Claudiusstraße habe erst vor Kurzem gewechselt, sagt Holger Stoye, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG). „Er ist ebenfalls von der Idee überzeugt.“ Die Mieter der unteren Etage – das ABC-Schuhgeschäft und ein Gastronom – seien bereits informiert worden. Die oberen Etagen stünden zurzeit leer.
Die Machbarkeitsstudie soll nun zeitnah auf den Weg gebracht werden. Dabei solle geprüft werden, inwieweit das Gebäude für eine Umgestaltung geeignet sei, welche Förderungen möglich seien und wie das Innenleben zukünftig aussehen soll. Im Sommer, so hofft Stoye, soll die Studie fertig sein und Ende des Jahres die Förderanträge auf den Weg gebracht werden.
Darüber freut sich vor allem Zakai Fenerci, Geschäftsführer von Pottporus e.V.. Der Verein ist seit Jahren in Herne sesshaft. Mit dem neuen Center könne Urban Art – also urbane Kunst – auch überregional sichtbar gemacht werden. „Die Urban Arts brauchen einen Ort, um größer zu werden“, betont er. „Das Ruhrgebiet hat dafür ein sehr großes Potenzial.“ In Wanne könne nun ein „Diamant“ entwickelt werden, der für die gesamte Region stehe, so Fenerci.
Alle Bereich der urbanen Kunst unter einem Dach
Im neuen Center sollen alle Bereiche der urbanen Kunst unter einem Dach zusammenkommen, „von Tanz über Ausstellungen bis zur Musik“. Das Center solle vor allem auch Studierenden einen Ort bieten, an dem sie sich sesshaft machen könnten. „Es ist für alle Künstler und Kreativen, die im Ruhrgebiet bleiben wollen.“
Bereits vor einigen Jahren gab es den Anstoß, das ehemalige Karstadthaus für die Kreativität zu nutzen – damals konnten Eigentümer und Wirtschaftsförderung sich jedoch nicht auf einen Preis einigen, was zum Ende des „KHauses“ führte. Das Projekt hatte schon damals Zakai Fenerci angestoßen. Trotz Absage war für ihn das Konzept nicht gescheitert. „Wollen wir wirklich, dass Künstler und Kreative sich hier ansiedeln?“, fragte er die Verantwortlichen von Stadt und WFG. „Wenn wir das wollen, gibt es viele Möglichkeiten.“ Für diese Möglichkeiten scheinen nun die Grundsteine gelegt worden zu sein.
>>> Noch ein weiter Weg
Noch sei es ein langer Weg bis zum Urban Arts Center Ruhr, sagt Oberbürgermeister Frank Dudda. Mit der Machbarkeitsstudie sei nun aber eine wichtige Wegmarke gesetzt worden.
Ihm sei wichtig, neben der urbanen Kunst, die E-Beats und die digitalen Künste nicht zu vergessen. Auch hier sei Herne gut aufgestellt. Schwerpunkt sollen laut OB in der Stadt zwar die urbanen Künste sein, aber auch die beiden Themen habe er weiter im Blick.