Herne. „Es war einmal sagenhaft …“ heißt die aktuelle Ausstellung der JKS-Werkstätten. Passend zur Spielzeugausstellung ist sie im Schloss zu sehen.

Schon im letzten Monat haben die Werkstätten der Herner Jugendkunstschule die vhs-Galerie in einen märchenhaften Raum verwandelt. Coronabedingt war die Ausstellung leider nur eingeschränkt zu sehen. Jetzt wird sie noch einmal über drei Etagen im Glockenraum von Schloss Strünkede präsentiert, wo auch die „Spielzeugwelten“ eines privaten Sammlers zu sehen sind..

In der Jugendwerkstatt der Jugendkunstschule können Jugendliche und junge Erwachsene in unterschiedlichen Bereichen ihre eigene Kreativität entdecken. „Wir arbeiten immer an einem Jahresthema“, erklärt Joanna Machura, eine der Werkpädagoginnen.

Thema Märchen in Gruppen behandelt

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Dieses Mal dreht sich alles um Märchen und Sagen. Da wurden zusammen die klassischen Volksmärchen gelesen, Märchenfilme angeschaut, diskutiert, interpretiert und in die heutige Zeit übertragen. Dann ging es in Gruppen von immer rund acht Personen an die Gestaltung.

In den Bereichen Druck und Gestaltung, Textil- und Raumgestaltung und Bildmalerei haben die Jugendlichen ganz unterschiedliche Materialien und künstlerische Techniken kennengelernt, um so ihre eigenen Illustrationen und Interpretationen zu finden. So steht Malerei neben Objekten und Collagen, Rauminstallationen neben einem Puppentheater. „Uns ist immer wichtig, dass die Jugendlichen auch die Zusammenarbeit miteinander erfahren“, erzählt Joanna Machura.

Porträts und Puppen

Ein Bild der Ausstellung. Die Bilder sind im gesamten Treppenhaus verteilt.
Ein Bild der Ausstellung. Die Bilder sind im gesamten Treppenhaus verteilt. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

„Es wirkt hier alles einfach sagenhaft“, kommentiert Kirsten Katharina Büttner, stellvertretende Leiterin des Emschertal-Museums, die Schau. Da schweben Sterne von der Decke, um sich in einer Landschaft in goldene Taler zu verwandeln. Ein kleines Mädchen steht ein wenig überrascht darüber am Rande eines Weges. Tauben aus Papier scheinen über dem Kamin gerade von den Linsen aufgeflogen zu sein. Ein schöner wertvoller Schuh weist auf Aschenputtel hin. An den Wänden hängen phantasievolle, großformatige Porträts von Prinzessinnen, Königen und Königinnen. Da gibt es Märchengestalten in Puppenform neben Theaterkulissen.

In zwei großen friesartigen Bildern treffen sich unzählige Gestalten aus Märchen und Sagen. Das sieht auf den ersten Blick alles sehr farbenfroh und idyllisch aus. Doch dann wird man von zwei leeren Sesseln überrascht, die vor einem angedeuteten Wald stehen. Der eine ist mit braunem Fell überzogen, der andere mit einem Muster aus einer Gestalt mit roter Mütze. Zwischen den beiden steht ein Korb mit Essen und einer Flasche Rotkäppchen Sekt, natürlich alkoholfrei. „Man geht hier durch ein Märchenland“, stellt Kirsten Katharina Büttner fest. Die Jugendlichen haben ihre ganz eigene Märchenwelt geschaffen, die in den Räumen des alten Wasserschlosses gut zur Geltung kommt.

Zur Ausstellung

Die Ausstellung „Es war einmal sagenhaft …“ ist bis zum 9. Januar 2022 in Schloss Strünkede zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 10 bis 13 Uhr, 14 bis 17 Uhr; Samstag 14 bis 17 Uhr; Sonntag 11 bis 17 Uhr.

Das Emschertal-Museum bietet ein umfangreiches Rahmenprogramm zu der Ausstellung an. Neben Führungen, Vorträgen, einem Konzert sind auch Malaktionen geplant. Ein Flyer mit den Angeboten liegt im Museum aus.