Herne. Der Autor Jan Zweyer aus Herne hat seinen neuen Krimi „Fake News“ vorgestellt. Darin geht es um terroristische Anschläge. Wer steckt dahinter?
„Fake News“ heißt das neue Buch des Herner Schriftstellers Jan Zweyer, das der Autor am Dienstagabend in einer Lesung im Saal der VHS in Herne-Mitte vorgestellt hat.
Noch gelten die Corona-Bestimmungen, die Sicherheitsabstände im Saal müssen eingehalten werden. Doch das trübt die Stimmung der Besucher nicht, die Jan Zweyers Lesung aus seinem neuen Krimi „Fake News“ gespannt verfolgen. Der 67-Jährige liest schnell, ungekünstelt, sogar mit seltenen kleinen Versprechern und vielleicht gerade deshalb so spannend. Der Autor ist zwar in Frankfurt am Main geboren und in Bad Oeynhausen aufgewachsen, lebt und arbeitet aber seit vielen Jahren an der Schadeburgstraße in der Siedlung Teutoburgia in Herne-Börnig.
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Zweyer ist auf eher ungewöhnlichen Wegen zur Schriftstellerei gekommen, denn zunächst studierte er in Dortmund und Bochum Architektur, arbeitete dann aber als freier Journalist für Tageszeitungen. Er sattelte noch ein Studium der Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität in Bochum drauf und war danach dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, bevor er in die Verwaltung eines Bergbauunternehmens im Ruhrgebiet wechselte. Ende der 1990er Jahre fing er an, Krimis zu schreiben, die meist das Leben im Ruhrgebiet beschreiben.
Serie von vermutlich islamistischen Anschlägen
Seine ersten Romane drehten sich um den Herner Rechtsanwalt Rainer Esch, später schrieb er mit „Franzosenliebchen“, „Goldfasan“ und „Persilschein“ eine Trilogie von historischen Kriminalromanen mit dem Schauplatz Ruhrgebiet von den 1920er Jahren bis in die Wirtschaftswunderzeit. Das Ruhrgebiet im Mittelalter ist der Schauplatz seiner letzten Romanreihe „Das Haus der grauen Mönche.“
In „Fake News“ steht wieder die Gegenwart im Mittelpunkt. Und auch hier spielt die Politik massiv in das Leben der Menschen hinein, denn eine Serie von vermutlich islamistischen Anschlägen erschüttert das Ruhrgebiet und den Düsseldorfer Flughafen. Die Handlungsstränge des Buches entwickeln sich um den ehemaligen Polizisten Tom Grieg, den kurdischstämmigen Kripobeamten Rokar Kaymaz und Kommissar Manfred Kollmar vom Landeskriminalamt. Vor allem Rokar Kaymaz ist auch persönlich stark von den Ereignissen betroffen, denn sein Bruder und sein unehelicher Sohn werden bei einem der Anschläge getötet.
Doch handelt es sich wirklich um islamistische Anschläge? Im Laufe seiner Ermittlungen zweifelt Kommissar Manfred Kollmar immer stärker daran, da die Attentate meist an abgelegenen Orten passieren, an denen keine großen Opferzahlen zu erwarten sind. Doch die Medien überschlagen sich in Spekulationen, die Angst vor den Anschlägen ruft Panikmache und Fremdenfeindlichkeit auf den Plan.
Wahlkampf von Donald Trump war ausschlaggebender Moment für den Krimi
„Der Wahlkampf von Donald Trump war ein ausschlaggebender Moment für dieses Buch. Wie dort versucht wurde, über gezielte Falschmeldungen in den Medien Wahlen zu manipulieren. Aber ich wollte keinen USA-Krimi schreiben“, erzählt Jan Zweyer. „In Fake News geht es darum, Angst auszuhalten. Und zu erkennen, dass nicht alles so ist, wie es scheint.“
>> WEITERE INFORMATIONEN: Erhältlich auch als E-Book
„Fake News“ ist beim Verlag Lago erschienen (Hardcover), hat 336 Seiten und kostet 14 Euro. Erhältlich ist es auch als E-Book.
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Nächste Lesung: Donnerstag, 28. Oktober, Akademie Mont-Cenis (Mont-Cenis-Platz 1), 19 Uhr. Zweyer liest bei diesem Ersatztermin aus „Franzosenliebchen“. Karten: 5 Euro, erhältlich in den Stadtbibliotheken Herne und Wanne. Bereits gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit.