Herne. Kolumnist Axel Hacke las im Literaturhaus Herne Auszüge seines neuen Buches vor. Mit Humor begegnet er Missverständnissen der deutschen Sprache.

Witzige und urkomische Geschichten rund um die Sprache und mögliche Missverständnisse präsentierte der Kolumnist Axel Hacke am Mittwochabend im Literaturhaus an der Bebelstraße bei der Lesung aus seinem neuen Buch „Im Bann des Eichelhechts und andere Geschichten aus Sprachland“. „Wie viele andere“, sagt Axel Hacke, habe er die Zeit der Corona-Zwangspause für Lesungen in neuen Formaten und zum Schreiben genutzt.

Gut gelaunt plaudert der frühere Redakteur der Süddeutschen Zeitung zunächst über technische Pannen bei Streaming-Veranstaltungen. Und wider Erwarten hätten ihn seine Zuschauer sogar getröstet und ihm von ihren eigenen Erfahrungen mit Homeoffice, Zoom-Konferenzen und Co. erzählt. Als besondere Herausforderung habe er Lesungen im Autokino erlebt. „Da habe ich zuerst zu den Motorhauben gesprochen. Dann hat mir jemand gesagt, dass ich in die Kamera reden muss.“

Von Missverständnissen und Wortverdrehern

Sein neues Buch „Im Bann des Eichelhechts“ macht Sprache mit ihren Missverständnissen und Wortverdrehern zum Thema. Schon im Titel kommt das zum Ausdruck. „Denn was ist ein Eichelhecht? Dasselbe wie ein Aschenpudel – ein Tier, das es so nirgendwo gibt.“ Ein weiteres Fantasietier ist der Ochsenschwan. Bildhaft und in sehr lebendiger Sprache liest Hacke, wie so ein Ochsenschwan sich mühsam über unseren Häuptern erhebt und die Sonne verdunkelt. Auch ein Tinderfisch tummelt sich in diesem tierischen Panorama, ein Meerwesen, das wegen seiner promisken, hoch aktiven und wenig wählerischen Sexualität Vergleiche heraufbeschwört.

Axel Hackes „Im Bann des Eichelhechts und andere Geschichten aus Sprachland“ beschäftigt sich mit Missverständnissen und Wortverdrehern der deutschen Sprache.
Axel Hackes „Im Bann des Eichelhechts und andere Geschichten aus Sprachland“ beschäftigt sich mit Missverständnissen und Wortverdrehern der deutschen Sprache. © Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Übersetzungssoftware sorge auch oft durch die Zwischenübertragung ins Englische für seltsame Wortneuschöpfungen, so Hacke. Ein fünfjähriger Junge habe auch mal gemeint, er solle seinen Griesbrei vergraben – da keiner mehr Karl May liest, kenne er das Wort „Kriegsbeil“ nicht. Und den Griesbrei würde er sicher das ein oder andere Mal gerne vergraben. Hacke hinterfragt zudem sinnig den Begriff „Blindenhund“: „Wieso wird ein blinder Mann eigentlich von einem blinden Hund geführt?“

Kultur in Herne – lesen Sie auch:

Der trockene Humor Axel Hackes sorgte immer wieder für unterdrücktes Kichern und Lachen im Publikum und auch nach der anderthalbstündigen Lesung, bei der es coronabedingt keine Pause gab, stand der Autor für Autogramme zur Verfügung.