Herne. Der gefährliche Hautpilz tötet fast alle Feuersalamander. Tipp: nach dem Spaziergang Schuhe desinfizieren und Hundepfoten waschen.
Naturschützer sind bestürzt: Jetzt ist die "Salamanderpest" auch in Herne angekommen. Nachdem der Hautpilz Batrachochytridium salamandrivorans (Bsal) vor zehn Jahren in den Niederlanden und in Belgien um sich griff und später vor allem Feuersalamander im westlichen Ruhrgebiet befiel, sind jetzt auch im Herner Naturschutzgebiet Langeloh 90 tote Tiere gefunden worden.
Pilz ist für die meisten Tiere tödlich
Die Gefahr für die erwachsenen Feuersalamander ist besonders groß. "Fast alle sterben", sagt Gudrun Kaltenborn, die Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde in Herne. 95 Prozent der Tiere überlebten den Pilz nicht, der sich in die Haut brennt und sie aufplatzen und bluten lässt. Auch Molche können betroffen sein. Zwar ständen die Feuersalamander in Deutschland noch nicht auf der Liste der bedrohten Arten, in den Nachbarländern dagegen schon. Ein Hinweis der Naturschützerin: Lasse sich tagsüber ein Feuersalamander blicken, deute dies schon auf eine Erkrankung hin, denn normalerweise blieben die Amphibien im Verborgenen.
Wer einen Feuersalamander entdeckt, sollte ihn fotografieren und das Bild mit Angabe des Fundortes an die Uni Bochum schicken, regt Gudrun Kaltenborn an. Dort wird zur "Salamanderpest" geforscht. Der Naturschutzbund (Nabu) Bochum arbeite mit den Wissenschaftlern zusammen und unterstütze auch Herne bei der Bestandsaufnahme.
Spaziergänger sollten die Sporen nicht verteilen
Um den Pilz nicht weiter zu tragen, bittet die Naturschützerin Spaziergänger, die mit Hund oder Kinder unterwegs sind und mit den Gewässern in Kontakt kommen, die Pilzsporen nicht zum nächsten Naturgebiet weiter zu tragen: "Hunden sollte man mit Hundeshampoo die Füße waschen und was immer im Wasser war desinfizieren."
Ob im Ostbachtal, wo ebenfalls Feuersalamander leben, auch schon die Krankheit um sich greift, weiß Gudrun Kaltenborn nicht. Zu befürchten sei es aber. Der Herner Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hofft, dass ein Teil der Herner Salamander die Krankheit übersteht und die Resistenz an deren Nachkommen weitergibt: "Ansonsten ist zu befürchten, dass die Feuersalamander in Herne aussterben."
>>> Bilder von gefundenen Feuersalamandern können per Mail an meldung-feuersalamander@rub.de geschickt werden.
Mehr Berichte aus Herne und Wanne-Eickel lesen Sie hier.