Herne. Seit 2015 wird Herne durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert. Nun wird es für fünf weitere Jahre fortgesetzt.
12.000 Herner haben sich an 60 demokratiefördernden Projekten seit 2015 beteiligt. Mit dieser positiven Bilanz startet das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ in eine zweite Runde.
Während der ersten Förderphase von 2015 bis 2019 wurden Projekte in Wanne umgesetzt – nun sollen sie auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden, erklärt Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff. „Gerade in diesen Tagen, nach der Tragödie in Hanau, könnte das Thema nicht aktueller sein.“
Denn mit den Fördergeldern des Programmes sollen Projekte finanziert werden, die die Demokratie stärken und das ganz nah an den Bürgern. „Dadurch lässt sich rechtsextremistischen Tendenzen vorbeugen“, sagt Thierhoff. Auch Stephanie Jordan, Leiterin des Jugendamtes, ist es wichtig zu betonen: „Das sind mehr als nur leere Worthülsen. Diese Projekte werden wirklich umgesetzt – je näher wir dabei an den Bürgern sind, desto besser.“
Erster Christopher Street Day in Herne
Auch die Vielfalt der Stadt ist bereits durch das Programm in den letzten Jahren vorangetrieben worden und soll in der zweiten Förderphase ebenfalls ein wichtiger Bestandteil bleiben. So hat sich das Queere Jugendforum gegründet, in dem Jugendliche, die keine heterosexuelle Orientierung haben, sich über ihre Erfahrungen und Gefühle austauschen können.
Im Juni wird es unter anderem den ersten offiziellen Christopher Street Day in Herne geben, kündigt Elena Franz vom Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe– Migrationsarbeit (IFAK e.V.) an. Seit 2015 unterstützt der Verein die Stadt bei der Umsetzung der Projekte.
So wie dem Kanalfest, bei dem sich verschiedene Gruppen auf einer kleinen Bühne präsentieren können. Auch das wird es durch die zweite Förderung erneut in diesem Jahr geben, kündigt Holger Höhner-Mertmann vom Fachbereich Kinder-Jugend-Familie an.
Auftaktkonferenz am Mittwoch im Stadtteilzentrum Pluto
„Uns ist es sehr wichtig, mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, um Informationen weiterzugeben und sie für das Thema Demokratie fit zu machen“, sagt Elena Franz. Aber auch Fortbildungen für Pädagogen stehen auf dem Plan für die nächsten Jahre.
Von 2015 bis 2019 standen der Stadt Fördergelder in Höhe von 486.000 Euro zur Verfügung. Für das aktuelle Jahr beläuft sich das Fördervolumen auf etwa 140.000 Euro. Die Laufzeit der zweiten Phase ist erneut für fünf Jahre vorgesehen. Jedes Jahr stellt die Stadt erneut einen Antrag auf Förderung.
Zum Start der zweiten Phase wird die Auftaktkonferenz „Partnerschaft der Demokratie“ am Mittwoch, 26. Februar, ab 14 Uhr im Stadtteilzentrum Pluto stattfinden. Sie steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Frank Dudda.