Herne. Ein Mann attackiert im Herner Gysenbergpark Spaziergänger. Die Freiheit des psychisch kranken Angreifers hängt jetzt am seidenen Faden.
Strenge Bewährungsauflagen, aber in Freiheit: Nach einer Serie von unheimlichen Gewaltattacken auf Spaziergänger im Herner Gysenbergpark hat das Bochumer Landgericht gegen einen psychisch kranken Mann (54) zwar förmlich die Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie angeordnet – die Maßregel wurde aber zeitgleich auf Bewährung ausgesetzt. Durch ein engmaschiges Netz von Kontrollauflagen steht der „Gysenberg-Angreifer“ ab sofort unter besonderer Beobachtung.
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Es war der 21. Oktober 2020, als der Beschuldigte sich im Park einem Spaziergängerpaar genähert, den Mann sofort attackiert und ihm mit seinem Turnschuh Tritte zugefügt hatte. Danach soll auch die Frau einen Tritt verpasst bekommen haben. Kurz danach bedrängte der 54-Jährige auch noch eine andere Parkbesucherin, soll sie angegriffen und gekratzt haben. Nach eigenen Angaben hatte der Beschuldigte wenige Tage vor den Attacken seine antipsychotischen Medikamente eigenmächtig abgesetzt.
Abstände der Medikamenteneinnahme werden überwacht
Kaum im Park angekommen, will der Angreifer angeblich durch eine Stimme eine Art göttlichen Befehl empfangen haben, Personen zu attackieren. Um sicherzustellen, dass von dem 54-Jährigen künftig keine Gefahr mehr droht, haben die Richter der 9. Strafkammer unter anderem für vier Jahre Führungsaufsicht angeordnet und dem Mann eine wöchentliche Drogenfreiheits-Kontrolle auflegt. Außerdem wird nun in engen Abständen die Medikamenteneinnahme überwacht.