Herne. Das 9-Euro-Ticket ist beschlossen. Der Verkauf hat am Montag, 23. Mai, begonnen. Auch das Herner ÖPNV-Unternehmen HCR hat sich vorbereitet.
Das 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr ist beschlossen. Der Verkauf hat am Montag, 23. Mai, begonnen. Auch das Herner ÖPNV-Unternehmen HCR hat sich auf die Umsetzung vorbereitet.
Darum geht es: Weil in den vergangenen Monaten die Preise in allen Bereichen massiv angestiegen sind, hat die Bundesregierung das 9-Euro-Ticket zur Entlastung der Menschen auf den Weg gebracht: Vom 1. Juni bis zum 31. August dürfen alle Fahrgäste den gesamten Nahverkehr in ganz Deutschland in der 2. Klasse nutzen – und zahlen dafür nur neun Euro pro Monat. Das Aktionsticket gilt deutschlandweit für alle kommunalen Nahverkehrsmittel wie Linienbusse, Straßen- und U-Bahnen sowie für den Schienenpersonennahverkehr mit S-Bahnen, Regionalbahnen und Regionalexpress-Zügen in der 2. Klasse. Die Nutzung der 1. Klasse und des Fernverkehrs der Deutschen Bahn AG sind ausgeschlossen.
Für den Ticketkauf gebe es unterschiedliche Alternativen, so HCR-Sprecher Dirk Rogalla: im digitalen Ticketshop in der HCR-App; über eezy-NRW in der HCR-App (Deckelung auf 9 Euro) oder per Abo-Antrag an abo@hcr-herne.de. Aber auch in den Kunden-Centern, Vertriebsstellen, beim Fahrpersonal in den HCR-Bussen oder an Automaten ist das Ticket erhältlich.
Zusatzleistungen für Abonnenten bleiben erhalten
Für diejenigen, die bereits ein Abo bei der HCR abgeschlossen haben, ändere sich, abgesehen vom günstigeren Preis und der bundesweiten Nutzungsmöglichkeit, nichts, betont Rogalla. Für die Monate Juni, Juli und August werden ihnen jeweils nur neun Euro abgebucht. Die Zusatznutzen - etwa die kostenlose Mitnahme einer Person an den Wochenenden - bleiben im originären Geltungsbereich erhalten erhalten. Wer nur das 9-Euro-Ticket kaufe, können niemanden kostenlos mitnehmen. Manche Abos enthielten die Beschränkung, dass die Abonnenten erst nach 9 Uhr fahren dürfen. Diese Einschränkung entfalle während der drei Monate. Wer im Aktionszeitraum nicht nur das 9-Euro-Ticket, sondern ein Abo bei der HCR kaufe, für den entfalle die Gebühr von 20 Euro, wenn man sein Abo vorzeitig kündigt.
Zwar werde die HCR in den drei Monaten sehr genau die Fahrgastzahlen beobachten, doch sei es zunächst nicht geplant, dass zusätzliche Busse auf die Straßen geschickt werden. Zur Not stünden Fahrzeuge, die verkauft werden sollen, zur Verfügung. Die Preisreduzierung bedeute für die HCR mit Blick auf die Abonnenten Mindereinnahmen von rund 750.000 Euro, doch bei der HCR geht man fest davon aus, dass der Ausfallbetrag vom Bund gedeckt wird.
Insgesamt blicke man bei der HCR „positiv“ auf diesen Feldversuch. „Wir hoffen, dass wir dadurch mehr Fahrgäste gewinnen können“, so Rogalla im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion.