Herne. In einem U-Bahn-Tunnel in Herne ist es zappenduster, kritisieren die Piraten. Mehr noch: Menschen drohe ein Stromschlag. Was die Stadt dazu sagt.

„Wann geht der Stadt endlich ein Licht auf?“ Das fragt Hernes Piraten-Ratsherr Lars Wind und verweist auf den U-Bahn-Tunnel am Hölkeskampring. Schon seit einem halben Jahr, kritisiert er in einer Mitteilung, sei es dunkel in dem Tunnel zum Aufzug Flottmannstraße an der Haltestelle Hölkeskampring in Herne-Mitte. Etwa 80 Prozent der Leuchten seien in dem Abschnitt defekt und schränkten das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger ein – besonders in den Abendstunden. „Das kann nicht im Interesse der Stadt Herne sein und muss sich schnell ändern“, so der Ratsherr.

„Wann geht der Stadt endlich ein Licht auf?“: Hernes Piraten-Ratsherr Lars Wind.
„Wann geht der Stadt endlich ein Licht auf?“: Hernes Piraten-Ratsherr Lars Wind. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Zudem stünden die Leuchten unter Spannung, wie die Partei mit einem Phasenprüfer festgestellt habe. Bei einigen Leuchten seien die Lampenfassungen sogar frei zugänglich, und einige dieser Lampenfassungen seien so beschädigt, dass die Fassungskontakte offen lägen: „Die Verkehrssicherheit ist offensichtlich gefährdet.“ Die Stadt riskiere, dass große Menschen einen Stromschlag erleiden könnten, warnt Wind.

Nach seinen Informationen hätten Bürgerinnen und Bürger bereits im November 2021 mehrfach das Tiefbauamt über den Zustand im Tunnel informiert, passiert sei aber nichts. Die Idee eines Bürgers, die defekten Leuchten einfach gegen neue Leuchten aus dem Baumarkt zu tauschen, sei von der Stadt zudem abgelehnt worden. „Durch diese umständliche und bürokratische Lösung bringt die Stadt Herne unnötig die Bürgerinnen und Bürger in Gefahr“, meint der Ratsherr. Und kündigt an: Die Piraten würden in der nächsten Ratssitzung einen Fragenkatalog zu diesem Thema vorlegen.

Stadt Herne: Verkehrssicherheit ist gegeben

Die Stadt Herne erklärt durch Stadtsprecher Christoph Hüsken, dass die Beleuchtung im Tunnel im Verantwortungsbereich der Bogestra liege, mit der man dazu aber schon im Austausch stehe. Davon abgesehen: „Die Verkehrssicherheit ist gegeben“, betont er. Soll heißen: Eine akute Gefahr gehe von den defekten Lichtanlagen nicht aus.

Der Zustand sei aber natürlich nicht so, wie er sein sollte. Die Bogestra habe mitgeteilt, dass in dieser Sache die Reparatur veranlasst sei und alles seinen Gang gehe. Dass der Austausch der Leuchtstoffröhren länger als üblich dauere, sei den aktuell längeren Lieferzeiten für die Ersatzteile geschuldet, habe ihm das Nahverkehrsunternehmen mitgeteilt. Und auch das: Mal eben in den Baumarkt gehen, um neue Röhren zu kaufen, das sei nicht möglich. Anlagen wie diese bräuchten spezielle Teile. Nicht bestätigen könne er, dass sich Bürgerinnen und Bürger wegen der defekten Lichter ans Tiefbauamt gewandt hätten.