Bochum/Herne. Ein Herner (30) verschickte anstößige Bilder an minderjährige Mädchen, forderte sie ebenfalls dazu auf. Vor Gericht legte er ein Geständnis ab.

Weil er zwei Schülerinnen (beide 13, damals elf Jahre alt) via WhatsApp Bilder seines Geschlechtsteils zugeschickt und sie zu Selfies in pornografischen Posen gedrängt hat, ist ein 30 Jahre alter Mann aus Wanne-Eickel am Bochumer Jugendschutzgericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Je länger der Prozess dauerte, desto tiefer sank vor Scham der Kopf des Angeklagten.

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Der 30-Jährige hatte im April 2020 nacheinander mit zwei Freundinnen aus Norddeutschland Kontakt. „Er hat mir bei TikTok seine Nummer geschickt und geschrieben, er sei 18. Ich habe ihn dann einfach mal per WhatsApp angeschrieben”, erinnerte sich eine Schülerin, die als Nickname ein „Flocke12“ an ihren Vornamen gehängt hatte. In den darauffolgenden Chats kam der Wanne-Eickeler schnell zur Sache. „Für ein Foto von Dir mache ich alles, ich ziehe sogar Frauenkleider an”, versprach er dem Mädchen. Und schlüpfte in ein pinkes Kleid. Doch das Mädchen blieb standhaft, schickte dem Mann erst nach der Drohung, sie ansonsten im Internet bloßzustellen, einzig ein halbseitig abgeschnittenes Foto von ihrem Gesicht. Die Zeugin: „Dann fing es an, pervers zu werden, er hat mir Nackt-Bilder geschickt. Ich fand das richtig ekelhaft.”

Angeklagter aus Herne: „Das war totaler Mist von mir“

Als kurz danach ihre gleichaltrige Freundin den Wanne-Eickeler angeschrieben und aufgefordert hatte, aufzuhören, zog dieser prompt auch diese Schülerin in seine Fänge. „Er wollte ein Bild von meinem Gesicht haben, hat gedroht, ansonsten den Chat im Internet zu veröffentlichen. Dann habe ich es gemacht”, so das Mädchen. Erst eins, dann zwei, dann drei. Zumindest eins davon offensichtlich unwissend in einer eindeutig pornografischen Gesichts-Pose. Daraufhin erhielt auch sie von dem Wanne-Eickeler ein anstößiges Foto zugeschickt. „Danach habe ich ihn blockiert, meine Mutter gerufen und wir sind sofort zur Polizei gegangen.”

Vor Gericht gab der 30-Jährige so gut wie alles zu. „Das war totaler Mist von mir. Es tut mir leid”, sagte er. Eines der Mädchen litt nach den Geschehnissen ein paar Wochen unter Bauchschmerzen, beiden war die jüngste Zeugenladung dann aber erneut auf den Magen geschlagen.

Laut Urteil muss der wegen Drogenbesitz vorbestrafte und beschäftigungslose Wanne-Eickeler 100 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten. Richterin Maren Butscher verwies darauf, dass sich statt der Bewährungschance, die ihm vor allem eine Perspektive eröffnen soll, auch gut und gerne die von der Staatsanwaltschaft beantragte Haftstrafe hätte begründen lassen. Das Urteil lautet auf sexuellen Missbrauch von Kindern, Nötigung und Verbreiten pornografischer Schriften.