Herne. Es gab Kritik und Protest, doch am Ende war das Votum deutlich: Warum die Politik in Wanne die Fällung von 31 gesunden Bäumen beschlossen hat.
Die Bezirksvertretung Wanne hat am Dienstag die Fällung von 31 geschützten Bäumen im Bereich Franzstraße/Am Freibad beschlossen. Auf dem rund 6550 Quadratmeter großen Areal sollen fünf Einfamilienhäuser und eine Kita entstehen. Von Bürgern und aus Teilen der Politik gab es Kritik an dem Kahlschlag.
Auch die Verwaltung bedauere die Fällung der Bäume, erklärte Achim Wixforth, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung. Es handele sich jedoch um eine Kompromisslösung, die nach Abwägung aller Interessen gefunden worden sei. Nach den ursprünglichen Plänen hätte es eine viel dichtere Bebauung gegeben. Und: Als Ausgleich würden 42 Bäume nachgepflanzt.
Ziel: 950 neue Kita-Plätze bis 2021
Stephanie Jordan, Leiter des Fachbereichs Kinder-Jugend-Familie, unterstrich die Notwendigkeit für den Errichtung einer neuen Kita in Wanne. Bis 2021 müsse die Stadt in Herne rund 950 neue Kita-Plätze schaffen, um den Bedarf an Betreuung zu decken.
Eine Bebauung sei an dieser Stelle nicht nötig, erklärte Ratsherr Bernd Blech (Unabhängige Bürger). Er verwies darauf, dass der Rat den Klimanotstand für Herne ausgerufen habe. Diese Maßnahme widerspreche dem Beschluss.
Bürgerin kritisiert Bebauung
Kritik gab es auch aus den Reihen der Besucher der Sitzung im Rathaus Wanne. „Eine Kita ist ja okay. Aber mir erschließt sich nicht, warum im dicht besiedelten Herne immer wieder neue Häuser gebaut werden müssen“, sagte die Bürgerin Maria Täuber. Irgendwann sei Herne „nicht mehr lebenswert“.
SPD und CDU stellten sich hinter den Vorschlag der Stadt und stimmten mit der FDP und gegen die Grünen, Linken und Piraten für die Fällung der 31 Bäume. Bevor die Bagger anrollen, muss aber zunächst ein Bebauungsplan aufgestellt werden.