Herne. Die Wasserqualität des Herner Ostbachteichs ist im Juni so gut wie lange nicht. Die Zahl der Verstöße gegen das Fütterungsverbot nimmt jedoch zu.
Im vergangenen Jahr drohte der nördlicher Ostbachteich zu kippen, in diesem Jahr sieht es dagegen (bisher) wesentlich besser aus: Die 2019 von der Stadt eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität zeigen erste Erfolge. Einige unbelehrbare „Tierfreunde“ bereiten dagegen nach wie vor große Probleme.
Wasserqualität im Juni so gut wie lange nicht
„Im Vergleich zu 2019 hat sich die Wasserqualität im nördlichen Ostbachteich augenscheinlich verbessert“, erklärt Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Anfrage. Das hätten auch zahlreiche Bürger jüngst bei einem Ortstermin am Teich bestätigt,die sich über die positive Entwicklung sehr gefreut hätten,. berichtet Sodingens Bezirksbürgermeister Mathias Grunert. Tenor: In den vergangenen drei Jahren sei die Wasserqualität im Juni niemals so gut gewesen wie aktuell.
Schon gar nicht im vergangenen Jahr: Bürger und Politiker hatten damals Alarm geschlagen, nachdem sich der Sauerstoffgehalt in den Teichen im Ostbachtal und im Dorneburger Teich in Wanne wegen der Hitzewelle massiv verschlechtert hatte und zeitweise tote Fische an der Oberfläche trieben. Stadtgrün ließ die besonders betroffenen Teiche damals von einer Fachfirma abfischen - Stichwort: Elektrobefischung - und siedelte Wassertiere in den Rhein-Herne-Kanal um.
Engere Gittergeflechte sollen Teichhühner abhalten
Gleichzeitig ließ die Verwaltung zahlreiche neue Pflanzen einsetzen. Diese seien jedoch „zum großen Teil“ nicht angewachsen. „Zu den Gründen betreiben wir noch Ursachenforschung“, erklärt Stadtsprecher Hüsken. Offensichtlich sei aber wohl ein Teil der Pflanzen durch die Teichhühner abgefressen worden.
Aktuell würden neue Pflanzen eingebracht, die von der damaligen Lieferfirma auf Kulanzbasis geliefert würden. „Darüber hinaus wird das Gittergeflecht an den Gabionenkörben verfeinert, um auch die Teichhühner von den Pflanzen fernzuhalten“, so Christoph Hüsken.
Bürger leeren Tüten mit Brotresten aus
Nicht fern- bzw. abzuhalten sind dagegen trotz aller Verbote fütterungswillige Herner: „Bürgerinnen und Bürger haben mir beim Ortstermin am Ostbachteich erzählt, dass es in diesem Jahr sogar noch schlimmer geworden ist“, sagt Bezirksbürgermeister Grunert zur WAZ. Einige Unbelehrbare brächten sogar ganze Tüten mit Brotresten oder einen Sack Sonnenblumenkerne mit, um diese auf die Wiese zu streuen. „Mit Tierliebe hat das nichts mehr zu tun“, sagt Grunert. Vielleicht müsse der Kommunale Ordnungsdienst stärker an den betroffenen Teichen präsent sein.
Und wie ist die Situation bei den anderen Teichen, für die die Stadt verantwortlich ist? „Am Dorneburger Teich sind die Pflanzen besser angewachsen“, so Hüsken. Die Stadt habe jedoch vorübergehend Zäune zum Schutz der Pflanzen aufgestellt, um die Gänse fernzuhalten.
Der südliche Ostbachteich zeige zudem aktuell eine verstärkte Algenbildung, so die Verwaltung. Ansonsten gebe es momentan keine weiteren Auffälligkeiten. Folgende Teiche befinden sich ebenfalls im Zuständigkeitsbereich der Stadt: die Zwillingsteiche im Gysenbergpark, der Teich am Erlenweg, die Gräften im Schlosspark sowie die Teiche im Volksgarten Eickel, im Florapark und im Stadtgarten Wanne.