Herne. Die Herner Bürgerinitiative Wasservögel hat einen Brief an den Oberbürgermeister geschrieben. Sie will keine Jagd in Parks. Das sagt die Stadt.

Die Bürgerinitiative Wasservögel hat sich mit einem Offenen Brief an den Oberbürgermeister gewandt. Darin fordert sie dazu auf, alle öffentlichen Parks und Grünanlagen in Herne zu „befrieden“, das heißt eine Jagd dort zu unterbinden, und zwar nicht nur auf Wasservögel. Die BI versteht sich als Bürgerinitiative, die sich auch für die Erlebnisqualität in Herner Parks und Grünanlagen einsetzt.

Kanadagänse im Dorneburger Park.
Kanadagänse im Dorneburger Park. © Unbekannt | Ralph Bodemer / FUNKE Foto Services

Menschen vor Jagdunfällen schützen

Herne habe eine hohe Bevölkerungsdichte und in den öffentlichen Grünanlagen seien rund um die Uhr Menschen unterwegs, mit Hunden und mit Kindern, unabhängig von der Jahreszeit. Die BI hält den aktuellen Zustand für „unverantwortlich“. Der Brief endet mit dem Appell, die Menschen in Herne vor Jagdunfällen zu schützen - dort, wo sie es „am wenigsten erwarten, dass geschossen wird: vor ihrer Haustür im nächsten Park!“

BI-Sprecher Rafael Wagener befürchtet, dass das Agreement, dass die Stadt in puncto Nil- und Kanadagänse mit den Jägern getroffen hat, für diese nicht bindend ist. Zur Erinnerung: Die Stadt hatte im Dezember verkündet, dass man auf einen Abschuss von Kanada- und Nilgänsen verzichte und den Bestand auf andere Weise verringern wolle. Die Vögel hinterlassen in den Parks viel Kot. Zum Abschuss der Gänse erklärt Stadtsprecher Christoph Hüsken: „Die Jagdpächter haben der Stadt Herne zugesagt, trotz rechtlicher Möglichkeit auf städtischen Grünflächen auf die Bejagung von Nil- und Kanadagänsen zu verzichten. An diese Vereinbarung halten sie sich auch.“

Anders als von der BI in dem Offenen Brief dargestellt, seien Parks und Grünanlagen wie der Schlosspark Strünkede, Dorneburger Park, das Gelände am Ostbachtal und der Stadtgarten Wanne nach Kenntnis der Unteren Jagdbehörde noch nie befriedete Bezirke im Sinne des Landesjagdgesetzes gewesen. Sie dürften deswegen grundsätzlich bejagt werden. Was die Gefahren angehe, so habe man nach der Diskussion um eine Jagd in Sodingen im vergangenen Jahr die Jägerschaft auf die besondere Sensibilität von Jagden im urbanen Raum hingewiesen.

Ausstellungseröffnung am Sonntag


herner schollbrockhaus und bi gestalten „gans im glück“
Am Sonntag, 2. Februar, lädt die Bürgerinitiative mit dem Kunstverein Schollbrockhaus in das Schollbrockhaus zur Ausstellungseröffnung von „Gans im Glück“ ein. Von 11 bis 16 Uhr sind dort künstlerische Arbeiten und Fotos zum Thema zu sehen.